Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen Mitarbeiter eines ukrainischen Kinderheims in Vallendar. Der Vorwurf lautet auf Misshandlung von Schutzbefohlenen. Das berichtet die Rhein-Zeitung.
Das ukrainische Kinderheim für körperlich und geistig schwer behinderte Kinder und Jugendliche wurde 2022 im Gebäude des Berufsförderungswerkes in Vallendar untergebracht. Laut Rhein-Zeitung befragte die Koblenzer Kriminalpolizei bereits Ende vergangenen Jahres ehemalige Mitarbeiterinnen der Einrichtung. Diese berichteten von körperlichen und verbalen Misshandlungen gegenüber den Bewohnern.
Im Dezember gab es eine Hausdurchsuchung, bei der Mobiltelefone und weitere potenzielle Beweismittel sichergestellt wurden. Die Bewohner wurden auf mögliche Verletzungen untersucht.
Kinderheim 2022 aus Ukraine evakuiert
Das Heim wurde im März 2022 kurz nach Beginn des russischen Angriffs aus der Nähe von Odessa nach Deutschland verlegt. Etwa drei Dutzend Kinder und Jugendliche, darunter Waisen, kamen mit Betreuern nach Vallendar. Die Bitte zur Unterbringung kam von höchster Stelle, auch das Bundespräsidialamt war beteiligt.
Das Berufsförderungswerk betont, alles für eine passende behindertengerechte Umgebung getan zu haben. Es verweist jedoch darauf, dass es sich weder um eine Einrichtung der Eingliederungshilfe noch der Jugendhilfe nach deutschem Recht handele.
Die Staatsanwaltschaft erklärt, die Ermittlungen dauerten an. Eine Vielzahl an Zeugen müsse noch vernommen werden. Auch werde geprüft, ob es nach den Durchsuchungsmaßnahmen zu weiteren strafrechtlich relevanten Vorfällen gekommen sei.