Die Ausgaben für das Bürgergeld sind im vergangenen Jahr in Koblenz stark gestiegen. Insgesamt gaben die Jobcenter und die Stadt 81,2 Millionen Euro für die rund 5000 Bürgergeld-Haushalte aus. Das waren rund 6,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr - ein Anstieg um 8,65 Prozent.
Laut Geschäftsbericht des Jobcenters Koblenz ist die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher im Jahresschnitt von 6476 auf 6632 gestiegen. Insgesamt gab es demnach 4901 Haushalte mit Bürgergeldbezug. Darunter waren 1443 mit Kindern unter 15 Jahren.
Von den Gesamtausgaben entfielen 47,1 Millionen Euro auf das Arbeitslosengeld II bzw. das sogenannte Sozialgeld (für nicht erwerbsfähige Bürgergeldempfänger). Der Anstieg um 5,7 Millionen Euro gegenüber 2023 ist auf die Zunahme der Zahl der Leistungsbezieher und die deutliche Erhöhung des Bürgergelds Anfang 2024 auf 563 Euro (+12,5%) zurückzuführen. Die Kosten dafür trägt der Bund.
Stadt Koblenz muss für Unterkunft und Heizung aufkommen
Die Stadt Koblenz muss die Kosten der Unterkunft und Heizung, für Bildung und Teilhabe sowie weitere Beihilfen (z.B. Säuglings-Erstausstattung) tragen. Gesamtausgaben: 28,9 Millionen Euro - 1,8 Millionen Euro mehr als 2023. Ein Teil davon erstatten aber Bund und Land.
Außerdem zahlte das Jobcenter 5,2 Millionen Euro für Eingliederungsleistungen (z.B. Jobtraining) aus. Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 13,5 Millionen Euro.
Jobcenter zieht gemischte Bilanz
Das Jobcenter zieht eine gemischte Bilanz seiner Tätigkeit. Es sei das Ziel gewesen, einen Anstieg der Personen im Langzeitbezug des Bürgergeldes zu verhindern. "Die frühzeitige Beendigung des Leistungsbezuges war jedoch nicht im angestrebten Maß realisierbar", heißt es im Geschäftsbericht. Ursachen seien u.a. Probleme vieler Bürgergeldbezieher mit der deutschen Sprache oder der Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland gewesen. Außerdem seien weniger Arbeitgeber als erwartet bereit gewesen, Arbeitslose mit geringen Deutsch-Kenntnissen einzustellen.