Leichtathletik-Deutschland schaut am Wochenende nach Dortmund. Während Borussia Dortmund, 250 Meter nebenan am Samstag gegen Union Berlin in der Fußball-Bundesliga gefordert, in dieser Saison keine Titelchancen mehr hat, werden zwischen Freitag und Sonntag einige frischgebackene Deutsche Meister die Dortmunder Helmut-Körnig-Halle verlassen. Die deutsche Hallenmeisterschaft der Leichtathleten ist ein erstes Stimmungsbarometer im neuen Jahr, auch für drei Einzelstarter und eine Staffel der LG Rhein-Wied.
Trotz großer Leistungsdichte: Gute Beste Aussichten auf eine Medaille
Die besten Aussichten auf eine vordere Platzierung hat die Olympia-Staffel-Bronzemedaillengewinnerin Sophia Junk über die 60 Meter. Aktuell liegt die 25-Jährige, die im Alter von 15 Jahren aus Konz ins Koblenzer Sportgymnasium wechselte, hinter Lisa Mayer auf Position zwei der deutschen Hallenbestenliste. „Ich will um den Titel und die Medaillen mitlaufen. Wenn alles perfekt funktioniert, sollte das auch möglich sein“, sagt Junk, die auf die große Leistungsdichte unter den besten deutschen Sprinterinnen hinweist. Die Schnellste und die Nummer sechs des Jahres sind nur durch 0,09 Sekunden voneinander getrennt.
Dortmund als Zwischenstation auf dem Weg zur Hallen-EM in Appeldoorn
Mit dem Auftritt in Dortmund soll die Hallensaison für Junk noch nicht enden. Sie hat die Europameisterschaft im niederländischen Appeldoorn (6. bis 9. März) im Visier. Dafür müsste die Rhein-Wiederin in Dortmund noch etwas draufpacken und die internationale Norm von 7,20 Sekunden packen. „Ich hatte zuletzt gute Einheiten und bin guter Dinge, dass ich Dortmund eine gute Leistung abliefern kann“, sagt sie. Die Vorläufe über 60 Meter beginnen am Samstag um 14.45 Uhr, die Halbfinals sind für 16.30 Uhr und das Finale für 17.40 Uhr angesetzt.
Pascal Kirstges peilt über 60 Meter neue Bestleistung an
Zwei Punktlandungen hat Pascal Kirstges bei den Qualifikationen für Dortmund hingelegt. Sowohl über 60 als auch über 200 Meter knackte er die A-Norm um eine Hundertstelsekunde. „Mein Ziel ist es über 60 Meter meine Bestleistung von 6,77 anzugreifen und dann zu schauen, wie weit ich komme“, erklärt der 27-Jährige. Über die Hallenrunde liegt sein Fokus auf der Staffel, die mit der fünftbesten Vorleistung gemeldet ist. „Wir dürfen uns mit den großen Vereinen in Deutschland messen und wollen die Top-Acht sowie unseren LG-Rekord angreifen“, kündigt Kirstges an. Der aktuelle Rhein-Wied-Bestwert liegt bei 1:26,90 Minuten und stammt aus dem Jahr 2018 als die LG vom Mittelrhein an gleicher Stelle Deutscher Meister wurden. Für die drei weiteren Positionen in der Rhein-Wied-Staffel sind Lennert Kolberg, Reiko van Wees und Eric Kreuter vorgesehen. Die Entscheidung fällt im Rahmen der Zeitendläufe am Sonntag ab 15.50 Uhr.
Hürdensprinterin Viktoria Müller will Saisonbestleistung bestätigen
Viktoria Müller hat in Dortmund ebenfalls Aussichten auf eine gute Platzierung. Mit ihrer Saisonbestzeit von 8,35 Sekunden, die sie in Erfurt gelaufen ist, steht sie auf Position zehn der Meldeliste über 60 Meter Hürden. In der Vergangenheit hat sie schon häufig gezeigt, dass sie bei großen Veranstaltungen auf den Punkt noch zulegen kann. Der Hürdensprint beginnt mit den Vorläufen am Samstag um 15.45 Uhr.
Quelle: LG Rhein-Wied/René Weiss