Der Koblenzer Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid wird bei der Landtagswahl 2026 nicht auf der Landesliste der Freien Wähler antreten.
Grund für seinen Verzicht sei die jüngste inhaltliche Ausrichtung der Partei, die er nicht mittrage. „Ich tue mich wahnsinnig schwer damit, dass diese Partei sich jetzt konservativ verortet und einen Lagerwahlkampf mit verhärteten Fronten führt“, sagte Wefelscheid.
Der Rechtsanwalt hatte wegen innerparteilicher Differenzen bereits Ende 2024 sein Amt als Landesvorsitzender der Freien Wähler Rheinland-Pfalz niedergelegt. Als Direktkandidat im Wahlkreis Koblenz will er aber weiterhin für die Freien Wähler antreten.
Seine Entscheidung, nicht für die Landesliste zur Verfügung zu stehen, sei unabhängig davon erfolgt, dass vor dem Parteitag niemand von der Partei mit ihm geredet habe. Er hätte auch Nein gesagt, wenn er Listenplatz zwei angeboten bekommen hätte, sagte Wefelscheid.
2024 gab es große Differenzen in der Fraktion
Die Freien Wähler sind seit 2021 erstmals im rheinland-pfälzischen Landtag vertreten. Im vergangenen Jahr kam es dann zum Bruch. In der sechsköpfigen Landtagsfraktion gab es 2024 große Differenzen. Diese führten zu zwei Austritten. Da für den Fraktionsstatus mindestens fünf Mitglieder notwendig sind, wurde die Fraktion aufgelöst. Die vier verbliebenen Abgeordneten, darunter Wefelscheid, arbeiten heute als parlamentarische Gruppe im Landtag.
Parteitag am Samstag in Bitburg
Am Samstag, 6. September, wollen die Freien Wähler in Bitburg ihre Landesliste aufstellen. Als Spitzenkandidat soll Joachim Streit gekürt werden, der derzeit im Europaparlament sitzt. Auf den Plätzen zwei und drei stehen laut Landesvorschlagsliste die beiden Landesvorsitzenden Lisa-Marie Jeckel und Christian Zöpfchen zur Wahl.