Haftstrafe für Ex-Schüler aus Westerburg wegen Anschlagsplänen

Angeklagter wollte demokratische Grundordnung stürzen

Haftstrafe für Ex-Schüler aus Westerburg wegen Anschlagsplänen

Ein ehemaliger Schüler aus Westerburg ist vom Landgericht Limburg zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der heute 20-Jährige hatte im Internet mit Gewalt gedroht und Anschlagspläne verfolgt.

Nach 17 Prozesstagen, 41 Zeugen und zwei Waffensachverständigen stand für die Jugendrichter am Landgericht Limburg fest: Der Angeklagte hatte einen Umsturz der demokratischen Grundordnung in Deutschland geplant – auch unter Einsatz tödlicher Gewalt etwa gegen Polizeibeamte. Dafür hatte er bereits Vorbereitungen getroffen. Ziel sei „die Errichtung einer Gesellschaft auf nationalsozialistischem Fundament" gewesen, so das Gericht.

Der Ex-Gymnasiast wurde wegen Planung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Verstößen gegen das Waffengesetz und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte eine Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren gefordert. Diesem Antrag folgte das Gericht nun.

Angeklagter wollte Waffen mit 3D-Drucker herstellen

Laut Gericht hatte der ehemalige Schüler spätestens seit Ende 2021 einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant und vorbereitet. Dazu habe er sich mit Gleichgesinnten vernetzt und bereits eine Gaspistole so verändert, dass damit Geschosse abgefeuert werden konnten. Bei einer Wohnungsdurchsuchung sei zudem ein 3D-Drucker sichergestellt worden, mit dem der Angeklagte schon wesentliche Teile für eine halbautomatische Maschinenpistole hergestellt habe.

Motiv für die Pläne soll die „verfestigte antisemitische und rassistische Grundeinstellung" des Angeklagten gewesen sein. Laut seinem Verteidiger war der junge Mann aber eher ein Einzelgänger, der sich in Internetforen habe profilieren wollen. Waffen habe er sich aus Angst vor Migranten zugelegt. Der SWR berichtete zuvor.