Deutsche Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren auch in Koblenz

Parken ist in deutschen Städten laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu günstig. Sie fordert deutlich höhere Gebühren fürs Parken in Städten – auch in Koblenz.

Deutsche Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren auch in Koblenz

Ein Großteil der deutschen Städte setzt beim Kurzzeitparken noch immer auf Billigpreise. Das geht aus einer bundesweiten Abfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 105 Städten, darunter alle 82 Großstädte sowie die jeweils fünf größten Städte jedes Bundeslandes hervor. Das hat die DUH in einer Pressemeldung veröffentlicht. Ganz vorne sind demnach die Städte Koblenz und Frankfurt an der Oder.

Ein Drittel der Städte bietet „Brötchentaste“

In 61 der abgefragten Städte ist das Parken in kostenpflichtigen Parkzonen bereits für einen Euro pro Stunde oder weniger möglich. Bei einer ähnlichen Abfrage im Jahr 2022 waren es noch 73 Städte. Rund ein Drittel der Städte bietet nach wie vor eine sogenannte „Brötchentaste“ für kostenloses Kurzzeitparken an, darunter die Großstädte Bremen, Essen, Köln und Stuttgart.

Die DUH kritisiert die niedrigen Gebühren scharf und fordert eine deutliche Erhöhung, um die Verkehrswende voranzubringen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH sagt: „Das Billigparken muss endlich gestoppt werden. Öffentlicher Raum ist viel zu wertvoll, um ihn als Parkplatz für immer größer werdende Autos zu verschleudern. Je mehr Fläche in unseren Städten blockiert wird, desto weniger Platz bleibt für Stadtnatur, öffentliche Verkehrsmittel, Fußgänger und Radwege. Solange Parkgebühren aber bei einem Euro oder weniger bleiben, werden unzählige Menschen weiterhin für jede Fahrt das Auto nehmen.“

Zwischen 25 Cent und 6 Euro pro Stunde

Heidelberg und Osnabrück sind unverändert die einzigen beiden Städte, die konsequent Parkgebühren von mindestens drei Euro pro Stunde in ihren Parkzonen verlangen. Darmstadt mit 6 Euro und Stuttgart mit 5,50 Euro pro Stunde nehmen zwar die höchsten Gebühren aller abgefragten Städte, allerdings nur in eng abgegrenzten Bereichen. Außerhalb ist es jeweils deutlich günstiger.

In 21 Städten kann für nur 50 Cent oder weniger pro Stunde geparkt werden. In Koblenz und Frankfurt (Oder) soll Parkraum sogar schon ab 25 Cent pro Stunde zu haben sein. In Homburg und Sankt Ingbert im Saarland kann die erste Stunde sogar völlig umsonst geparkt werden.

Parkgebühren an ÖPNV-Preise anpassen

Robin Kulpa, Stellvertretender Leiter Bereich Verkehr und Luftreinhaltung der DUH beanstandet: „In unseren Städten gilt oft das Recht des Stärkeren. Vor allem da, wo Parken nichts kostet, sind auch Kreuzungen, abgesenkte Bordsteine und Gehwege zugeparkt. Denn ohne Gebühren finden auch weniger Kontrollen statt.“

„Wir fordern eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in allen Städten sowie ein Ende des kostenlosen Parkens im öffentlichen Raum. Die Gebühr für einen Parkschein sollte pro Stunde mindestens so hoch sein wie die Kosten für eine Einzelfahrt mit Bus und Bahn“, erklärt Resch. Die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren sollten in den Ausbau von Bus und Bahn sowie von Rad- und Gehwegen fließen.