Viele Kitas und Einrichtungen des öffentlichen Dienstes in Koblenz und der Region bleiben am Freitag (7. März) geschlossen. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit, Erziehung, Pflege und Gesundheit zu einem bundesweiten Streiktag aufgerufen. Hintergrund ist der sogenannte Equal Pay Day, der symbolisch für den Tag steht, bis zu dem Frauen „umsonst“ arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden.
Warnstreik in Mayen
Zum Warnstreik aufgerufen sind laut ver.di Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus dem Sozial- und Erziehungsdienst sowie Reinigungskräfte aus Weißenthurm, Andernach, Mayen und Bendorf. Auch Mitarbeiter des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz und des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein sollen ihre Arbeit niederlegen. Die Streikenden aus der Region versammeln sich am Freitag in Mayen zu einer Kundgebung.
„Der Streik am Equal Pay Day ist ein deutliches Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit und die Notwendigkeit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen im öffentlichen Dienst", so Marion Paul, stellvertretende Landesleiterin von ver.di in Rheinland-Pfalz und im Saarland in einer Pressemitteilung. Es seien immer noch überwiegend Frauen, die diese Tätigkeiten ausführen. „Die Blockadehaltung der Arbeitgeber wird von den Kolleginnen als mangelnde Wertschätzung ihrer Arbeit unter herausfordernden Bedingungen empfunden.“
Bis zu 350 Euro mehr Lohn gefordert
Aktuell fordert ver.di in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst neben flexibleren Arbeitszeitmodellen auch mehr Lohn - und zwar acht Prozent mehr im Volumen bei einer Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat. Zudem sollen Zuschläge für belastende Schichten, etwa für Wechselschicht, Nachtarbeit oder Dienste an Sonn- und Feiertagen steigen.
Dies seien wichtige Schritte zur Überwindung der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, so die Gewerkschaft. Gleichzeitig sei es ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in Pflegeberufen. Viele Stellen seien unbesetzt, weil die Arbeitsbedingungen zu schlecht und die Arbeitszeiten unattraktiv seien, heißt es.
Die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen werden vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt. Ver.di schließt weitere Warnstreiks nicht aus, sollte erneut kein Angebot vorgelegt werden.