Die Asiatische Tigermücke breitete sich 2024 in Rheinland-Pfalz immer weiter aus. Bisher ist sie vor allem in der Oberrheinebene von Basel bis Mainz verbreitet. Zwar wurde das aggressive Insekt in Koblenz bislang nicht nachgewiesen – doch Experten raten zur Vorsicht.
„Den Kopf in den Sand stecken und nichts tun, wäre fatal“, warnt die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Speyer. Die tagaktive Tigermücke gilt als sehr aggressiv und kann verschiedene Krankheiten übertragen.
Anders als heimische Stechmücken lebt die Tigermücke vor allem in Städten und Ballungsräumen - nicht in Auwäldern. Sie legt ihre Eier in kleinen Wasseransammlungen ab, etwa in Vogeltränken, Regentonnen oder verstopften Dachrinnen.
Hohe Kosten für betroffene Kommunen
Die Bekämpfung der Tigermücke wird für Kommunen zunehmend zur finanziellen Belastung. Ein Beispiel ist die Stadt Kehl (Baden Württemberg): Dort muss ein Areal von mehr als 350 Hektar alle zwei Wochen mit einem biologischen Wirkstoff behandelt werden - Kostenpunkt: eine Viertelmillion Euro pro Jahr. „Die zu behandelnden Flächen haben sich in einigen Kommunen enorm ausgeweitet“, erklärt KABS-Direktor Dirk Reichle der Deutschen Presseagentur (dpa).
Auch wenn sich die Asiatische Tigermücke in Koblenz bisher nicht etabliert hat, könnte sich dies angesichts des aktuellen Verbreitungsgebiets bald ändern. Eine vollständige Ausrottung des Insekts gilt inzwischen als unrealistisch. „Sie wird sich im Rahmen der Klimaerwärmung auch weiterhin in klimatisch begünstigten Regionen Deutschlands ansiedeln“, prognostiziert Reichle.
Experten raten, mögliche Brutstätten zu vermeiden. Wassergefüllte Behälter sollten mindestens einmal pro Woche geleert werden. Regentonnen können mit einem engmaschigen Moskitonetz abgedeckt werden. „Der Fokus liegt auf Aufklärung, Beratung und Motivation der Anwohnenden“, betont Reichle. Nur durch die aktive Mithilfe der Bürger könne die Ausbreitung eingedämmt werden.
Diese Krankheiten kann die Tigermücke übertragen
Die Tigermücke kann gefährliche Viren wie das Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Fieber übertragen. Das Risiko einer Infektion ist in Deutschland derzeit aber sehr gering. In Italien gab es 2023 allerdings bereits 82 Fälle von Dengue-Fieber, in Südfrankreich waren es 43 Fälle.
Wer eine verdächtige Mücke entdeckt, sollte sie einfangen und an die KABS schicken. Die Tigermücke ist an drei Merkmalen zu erkennen: einem weißen Streifen auf Kopf und Rücken, einer weißen Spitze an den Tastern und weißen Spitzen am hintersten Beinpaar.