Die Liste ist lang. Und sie wird immer länger. Es geht um Pleiten, Pech und Pannen bei Groß-Projekten in Koblenz. Fast täglich kommen neue Hiobsbotschaften über ungeplante Verzögerungen. Stau beim Bau statt mit Elan im Zeitplan. Für den Bürger entsteht immer mehr der Eindruck: Nichts klappt mehr in unserer Stadt.
Das Theater-Drama
Nehmen wir die Renovierung des Stadttheaters. Sicher ein aufwändiges Unterfangen, einen Altbau aus dem Jahr 1787 auf den aktuellen Stand zu bringen. Aber immerhin wird seit 2017 an dem Projekt gewerkelt. Da müsste man ja eigentlich Bescheid wissen, was einem an der Baustelle noch so alles begegnen wird. Aus der geplanten einjährigen Renovierung und Schließung des Großen Hauses geht es nun in die Verlängerung. Nicht mehr in diesem Jahr geht es zurück aus dem Theaterzelt auf dem Festungsgelände in die angestammte Spielstätte in der Stadt, sondern erst zur Spielzeit 2026/27. Dabei hatten die Planer fest mit einem pünktlichen Abschluss der Arbeiten gerechnet. Mal sehen, ob es bei der einjährigen Verzögerung bleibt.
Pleitegeier über dem Clemens-Carré
Oder das mit viel Tamtam angekündigte Clemens-Carré direkt gegenüber. 80 Luxus-Eigentumswohnungen wollte ein privater Investor im ehemaligen Gebäude der Oberpostdirektion bauen. Stattdessen kreist nun der Pleitegeier über dem repräsentativen Bau. Die Gerüste sind abgebaut, Handwerker warten auf ihr Geld, die Interessenten für die Eigentumswohnungen müssen ihre Investitionen wahrscheinlich abschreiben. Wie es mit dem Bau weitergeht, ist völlig offen. Ein weiteres Beispiel für eine gigantische Fehlplanung in unserer Stadt.
Spielplätze und andere Baustellen
Dann der Spielplatz auf dem Festungsplateau. Seit Januar wird das in die Jahre gekommene bei Eltern und Kids beliebte Gelände renoviert. Die Wiedereröffnung ist laut Stadtverwaltung für Sommer geplant - wohlgemerkt Sommer 2026! Zum Mitschreiben: Die brauchen anderthalb Jahre für den Umbau eines Spielplatzes! Wahnsinn. In China bauen sie im gleichen Zeitraum eine ganze Stadt.
Ebenso ärgerlich: der Wasserspielplatz am Deutschen Eck bleibt vorerst weiter geschlossen. Statt sprudelnder Fontänen für die Kleinen gibt es nur einen hohen Bauzaun um das gesamte Gelände. Beim Probebetrieb sei ein technischer Fehler entdeckt worden, heißt es bei der Stadt. Ist der Spielplatz vor nicht allzu langer Zeit nicht erst generalsaniert worden?
