Vom Zoo in die Freiheit: Neuwieder Steinkäuze erobern Ostfriesland

Trotz rückläufiger Bestände in Mitteleuropa: Dank Steinkäuzen aus dem Zoo Neuwied kehrt die kleine Eule nach Ostfriesland zurück.

Vom Zoo in die Freiheit: Neuwieder Steinkäuze erobern Ostfriesland

Gute Nachrichten für den Artenschutz: Ein Wiederansiedelungsprojekt für Steinkäuze in Ostfriesland, das der Zoo Neuwied unterstützt, zeigt erste Erfolge. Das teilt Kurator Maximilian Birkendorf am Dienstag mit.

Demnach seien die Bestandszahlen des Steinkauzes in Mitteleuropa seit Jahren rückläufig, in manchen Gebieten sei er sogar völlig verschwunden. So war es auch in Ostfriesland, wo die kleine Eule bereits seit Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten war. Um das zu ändern, hat die Jägerschaft Aurich 2022 ein Projekt zur Wiedereinbürgerung des Steinkauzes ins Leben gerufen.

Neuwieder Steinkäuze brüten in Ostfriesland

In den Jahren 2023 und 2024 hat der Zoo Neuwied jeweils mehrere im Zoo geschlüpfte Steinkäuze an das Projekt in Aurich abgegeben. Wie Birkendorf erklärt, werden die Jungvögel zunächst paarweise in Volieren untergebracht, wo sie dann im kommenden Frühjahr selbst brüten. Gemeinsam mit ihrem flüggen Nachwuchs werden die Vögel im Spätsommer in die Natur entlassen.

Und das mit Erfolg: Von der ersten Vogel-Generation, die im Frühling 2023 in die ostfriesische Offenlandschaft entlassen wurde, konnten 2024 die ersten Naturbruten dokumentiert werden. „Damit so ein Wiederansiedelungsprojekt funktionieren kann braucht es aber nicht nur geeignete Tiere und Auswilderungsgehege, sondern auch passende Lebensräume", erklärt der Vogelexperte. Daher habe die Jägerschaft Aurich auch mehrere neue Streuobstwiesen angelegt. Solche offenen Landschaften mit Baumbestand seien ideales Brut- und Jagdrevier für die nachtaktiven Käuze.

Zoo Neuwied freut sich über „direkten Beitrag zum Artenschutz"

„Mir bedeutet es viel, dass unser Zoo hier auf so direkte Art und Weise zum Artenschutz beitragen kann", sagt Birkendorf. Bei vielen Tierarten sei es nicht so einfach möglich, Tiere wieder im natürlichen Lebensraum anzusiedeln. Dann bleibe oftmals nur, die Art in Zoos zu erhalten, in der Hoffnung sie eines Tages wieder auswildern zu können. „Dass es hier anders ist und wir mit unseren Zoo-Nachzuchten ein Wiederansiedelungsprojekt unterstützen können, bei dem sogar schon nach so kurzer Zeit bestätigt werden konnte, dass sich die Population am neuen, alten Standort etabliert hat – das macht mich einfach glücklich", so der Kurator.