Nach geplatztem Deal: Krankenhaus Maria Stern in Remagen muss schließen

Die Hoffnung auf eine Rettung war groß, doch nun steht das Krankenhaus Maria Stern in Remagen vor dem Aus. Die Verhandlungen mit einem Investor sind gescheitert.

Nach geplatztem Deal: Krankenhaus Maria Stern in Remagen muss schließen

Für das Krankenhaus Maria Stern in Remagen gibt es eine bittere Nachricht: Die Klinik steht vor einer Schließung zum Ende des Monats. Das berichtet die Rhein-Zeitung unter Berufung auf den Generalbevollmächtigten im Insolvenzverfahren, Mark Boddenberg.

Laut dem Bericht hält Boddenberg eine Schließung Ende November für so gut wie sicher. Er habe angekündigt, die Klinik am Freitag vom Rettungsdienst abzumelden. Patienten, die zu Fuß kommen, könnten sich aber weiterhin dort versorgen lassen. Für einen Großteil der Belegschaft von Maria Stern sollen nun Arbeitsplätze im Linzer Franziskus-Krankenhaus angeboten werden.

Streit um geplatzte Übernahme

Grund für die drohende Schließung sind demnach gescheiterte Verhandlungen mit dem potenziellen Investor IPGmed. Boddenberg habe erklärt, ein Notartermin sei geplatzt, weil der Investor kurzfristig und unabgestimmt eine Mehrheitsbeteiligung am Klinik-Standort Linz gefordert habe. Diese Forderung im Nachhinein als bloßen Vorschlag darzustellen, werde der Situation nicht gerecht. Angesichts der Fristen im Insolvenzverfahren habe er die Vorbereitungen zur Schließung einleiten müssen.

Die Gegenseite weist die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher des Investors zeigte sich laut Rhein-Zeitung bestürzt über die Reaktion. Die Forderung nach einer Mehrheitsbeteiligung in Linz sei nur ein Vorschlag gewesen. Es sei nie gesagt worden, dass die Übernahme der Klinik in Remagen davon abhänge. Man habe das Gefühl, dass bereits auf eine Schließung hingearbeitet werde, obwohl man weiter verhandlungsbereit sei.

Bürgermeister zeigt sich bestürzt

Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl äußerte sich gegenüber der Rhein-Zeitung bestürzt über die Wendung. Er nannte die Entwicklung furchtbar, vor allem, weil zuletzt wieder Hoffnung auf eine Rettung der Klinik aufgekeimt sei. Die Stadt versuche nun, alternative Räume für die Praxen zu finden, die am Krankenhaus angesiedelt sind.

Gleichzeitig kritisierte Ingendahl die Landesregierung. Er drückte seine große Enttäuschung darüber aus, dass seit den ersten Insolvenzverhandlungen im März keine Unterstützung mehr aus Mainz gekommen sei. Ein kleiner Trost sei, dass das medizinische Versorgungszentrum in der Grabenstraße bestehen bleibe.