Vier Jahre nach der Flut: So ist die Lage im Ahrtal heute

Viele Straßen und erste Brücken sind wieder nutzbar

Vier Jahre nach der Flut: So ist die Lage im Ahrtal heute

Vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal sind deutliche Fortschritte beim Wiederaufbau sichtbar. Allerdings wächst bei einigen Betroffenen auch der Frust, denn viele Schulen sind weiterhin in Containern untergebracht und die Auszahlung von Fördergeldern verzögert sich.

Bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter

Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 gilt als die schlimmste Naturkatastrophe in Deutschland seit der Sturmflut von 1962. Innerhalb von 24 Stunden fielen damals in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zwischen 100 und 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Folgen waren verheerend: Allein im Ahrtal kamen 135 Menschen ums Leben.

Insgesamt waren 42.000 Menschen von der Flut betroffen, 17.000 verloren ihr Hab und Gut. Die Wassermassen zerstörten oder beschädigten etwa 9.000 Gebäude und mehr als 100 Brücken. Auch 62 Ahr-Brücken, 14 Schulen und neun Kitas wurden zerstört. Von der Ahrtalbahn wurden 20 Kilometer Schienenunterbau weggeschwemmt und sieben Eisenbahnbrücken zerstört.

Wiederaufbau ist „Jahrhundertaufgabe“

Der Wiederaufbau wird noch viele Jahre dauern und gilt als "Jahrhundertaufgabe". Neben der Infrastruktur müssen auch die Natur und das Ökosystem wiederhergestellt werden. Hinzu kommen die psychischen Belastungen der Betroffenen sowie langwierige Versicherungsfragen und Entschädigungen, die noch nicht abgeschlossen sind.

Der vierte Jahrestag der Ahrflut wird von Trauer und Gedenken geprägt sein. Am 14. Juli jährt sich die Hochwasserkatastrophe, bei der 135 Menschen im Ahrtal ums Leben kamen, zum vierten Mal. Es finden verschiedene Veranstaltungen statt, um der Opfer zu gedenken und die Erinnerung an die Katastrophe wachzuhalten.

Ökumenischer Gottesdienst

Es gibt einen ökumenischer Gottesdienst. Der Rhein-Sieg-Kreis setzt ein Zeichen der Trauer und hisst die Fahnen auf Halbmast, um an die Opfer der Flutkatastrophe zu erinnern. Auch in NRW hat sie 2021 viele Menschenleben gefordert.

Der Jahrestag soll nicht nur ein Moment der Trauer sein, sondern auch eine Mahnung, dass die Lehren aus der Flutkatastrophe gezogen und die Katastrophenschutzsysteme verbessert werden müssen, um zukünftige ähnliche Ereignisse zu verhindern.