Die Stadt Koblenz hat ihre Investitionspläne für das kommende Jahr vorgestellt. Trotz eines Defizits im Haushalt sollen gezielte Projekte die Lebensqualität sichern und die Stadt nachhaltig entwickeln. Ein Schwerpunkt liege dabei auf der Aufwertung der Innen- und Altstadt.
So solle die Alte Burg in städtischer Hand bleiben, während die Rückübertragung der Alten Münze am Münzplatz eingeleitet worden sei. Beide historischen Gebäude sollen laut den Plänen einer neuen, öffentlich zugänglichen Nutzung zugeführt werden. Um die Innenstadt zu beleben, wolle man zudem Leerstände angehen, Grünflächen und Sitzgelegenheiten schaffen sowie das Toilettenangebot und die Barrierefreiheit verbessern. Ein neues Quartiersbüro in der Altstadt solle als Anlaufstelle für Bürger dienen.
Mehr Wohnraum und neue Gewerbeflächen
Ein weiteres zentrales Thema ist die Schaffung von Wohnraum. Mit einem neuen Konzept sollen bis zum Jahr 2040 rund 3.200 neue Wohnungen entstehen, davon mindestens 500 als geförderter Wohnraum. Konkrete Projekte seien bereits in der Umsetzung: Im Rosenquartier sollen die ersten Wohnungen spätestens Anfang 2025 bezugsfertig sein. Auf dem Oberwerth laufe der Umbau eines ehemaligen Bunkers zu 14 Wohnungen sowie die Umwandlung des früheren Lehrerinnenseminars in ein Mehrfamilienhaus mit 62 Einheiten.
Auch die wirtschaftliche Entwicklung steht im Fokus. Um die Ansiedlung von Unternehmen zu fördern, entwickelt die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft auf dem rund 20 Hektar großen Gelände der ehemaligen Diensthundeschule am Bubenheimer Berg ein modernes Gewerbe- und Dienstleistungszentrum.
Große Investitionen in Brücken und Verkehr
Das bedeutendste Infrastrukturprojekt bleibe 2026 der Neubau der Pfaffendorfer Brücke. Das Land Rheinland-Pfalz fördere den Bau aktuell mit rund 80,7 Millionen Euro. Wegen gestiegener Baukosten habe die Verwaltung jedoch eine Aufstockung der Fördersumme beantragt. Im kommenden Jahr sollen außerdem der Geh- und Radweg an der Horchheimer Eisenbahnbrücke sowie eine neue Geh- und Radwegbrücke im Rauental fertiggestellt werden. Letztere sei die Grundlage für den geplanten Bahnhof Goldgrube/Rauental, der zwischen 2029 und 2030 realisiert werden soll.
Für 2026 sei zudem der Planungsbeginn für den Neubau der Europabrücke und die Erneuerung der Brücken über den Saarplatzkreisel vorgesehen. Im Frühjahr 2026 sollen außerdem die Arbeiten für die Ortskernentlastung in Bubenheim beginnen. Auch der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut werden: Bis 2030 sei geplant, 80 Haltestellen barrierefrei zu gestalten und 60 mit digitalen Fahrgastinformationsanzeigern auszustatten..