Von außen sieht man dem Koblenzer Schloss die Probleme nicht an. Doch hinter der klassizistischen Fassade verbergen sich zahlreiche bauliche und technische Mängel. Zudem ist das Gebäude stark schadstoffbelastet. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin hat sich deshalb für eine Gesamtsanierung entschieden. Vor dem Schloss werden am Montag, dem 14. Juli, zunächst Baustellenabsperrungen errichtet. Dadurch wird ein großer Teil des Schlossvorplatzes während der Bauarbeiten nicht von der Öffentlichkeit genutzt werden können.
BUGA 2029 unterbricht die Arbeiten
Die Sanierung wird sich über die nächsten sieben Jahre erstrecken. Dabei teilen sich die Arbeiten in zwei Abschnitte: Der erste soll 2028 abgeschlossen sein. Im Jahr 2029 pausieren die Arbeiten, da der Schlossgarten dann Teil der Bundesgartenschau im Oberen Mittelrheintal sein wird. Danach beginnt der zweite Bauabschnitt. Die Renovierung soll 2023 abgeschlossen werden.
Doppelte Herausforderung für Planer
Eine besondere Herausforderung stellt die zeitgleiche Sanierung der Pfaffendorfer Brücke dar. Die Arbeiten an der Brücke werden auch die anliegenden Straßen und Auffahrten sowie den Bau einer Aufzugsanlage umfassen. Die damit verbundenen Sperrungen werden auch die Schlosssanierung beeinflussen.
Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Baus, der seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe "Oberes Mittelrheintal" gehört, soll die wertvolle Bausubstanz erhalten und die Technik modernisiert werden. Auch Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle. Die Gesamtkosten sind mit 178 Millionen Euro veranschlagt. Die finale Übergabe an die BImA ist für Sommer 2032 geplant.