Die Zahl der registrierten Straftaten in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die Innenminister Michael Ebling und der Präsident des Landeskriminalamtes, Mario Germano, am Dienstag vorstellten. Demnach verzeichnete die Polizei insgesamt 239.388 Straftaten. Das sind 16.584 Fälle oder 6,5 Prozent weniger als noch 2023.
Ohne ausländerrechtliche Verstöße umfasst die PKS 228.452 Straftaten – ein Rückgang um 14.189 Fälle oder 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die rückläufigen Zahlen erstrecken sich auf nahezu alle Straftatenobergruppen“, sagte Ebling. Dies zeige, dass die Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung Wirkung zeigten.
Aufklärungsquote weiter hoch
Ebenfalls erfreulich ist die abermals hohe Aufklärungsquote von 64,3 Prozent. Sie liegt damit nur 0,2 Prozent unter dem Wert der letzten beiden Jahre. Auch die Häufigkeitszahl, also die Anzahl der erfassten Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner, ging um 5,7 Prozent auf 5.803 zurück. „Mit Ausnahme der Pandemiejahre weist die diesjährige PKS die niedrigste Zahl seit mehr als 30 Jahren aus“, betonte der Innenminister.
Weniger Einbrüche und Überfälle auf Geldautomaten
Positiv sticht der Rückgang bei Diebstahlsdelikten um 2,1 Prozent hervor. Vor allem der Wohnungseinbruchdiebstahl erreichte mit 2.626 Fällen den niedrigsten Stand seit über 50 Jahren. Knapp die Hälfte dieser Taten blieb im Versuchsstadium.
Auch die Zahl der Geldautomatensprengungen ist laut LKA-Präsident Mario Germano deutlich zurückgegangen: von 50 Taten 2023 auf 23 im Jahr 2024. Dabei konnten 15 Tatverdächtige ermittelt werden.
Leichter Anstieg bei Gewaltdelikten
Einen leichten Zuwachs gab es hingegen bei den Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Sie stiegen um 2,5 Prozent auf 47.218 Fälle, was laut Ebling insbesondere auf eine Zunahme von Bedrohungen zurückzuführen ist. Die Zahl der Körperverletzungsdelikte blieb mit 29.660 Fällen nahezu stabil.
Bei Fällen häuslicher Gewalt verzeichnete die Polizei einen Anstieg um 4,2 Prozent auf 13.497 Fälle. Dies führt Ebling auch auf eine leicht erhöhte Anzeigebereitschaft, den Ausbau des Hilfesystems und eine zunehmende Enttabuisierung zurück.