Ein außergewöhnliches Naturdenkmal hat Pflege erfahren: Der chinesische Maulbeerbaum vor der Josef-Mendelssohn-Grundschule in Horchheim, gepflanzt um 1840, wurde aufgrund seiner brüchigen Krone zurückgeschnitten. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen führte die Maßnahme in Kooperation mit dem Umweltamt durch.
Dabei wurde sichergestellt, dass keine geschützten Tiere wie Fledermäuse oder Siebenschläfer zu Schaden kamen. Ziel der Arbeiten ist es, die Stand- und Bruchsicherheit des über 180 Jahre alten Baums zu gewährleisten und seine Lebenszeit zu verlängern.
Ein historisches Zeugnis aus der Preußenzeit
Der Baum ist das letzte Überbleibsel eines Projekts des Königreichs Preußen aus den 1830er-Jahren, das den Anbau von Maulbeerbäumen und die Zucht von Seidenraupen fördern sollte. Damals sollten Landwirte eine zusätzliche Einnahmequelle erhalten. Der Baum in Horchheim, der ursprünglich Teil einer größeren Pflanzung war, wurde 1932 als Naturdenkmal ausgewiesen und gilt als historisch erhaltenswert.
Ökologisch begleitet und historisch bedeutsam
Neben seinem Alter beeindruckt der Maulbeerbaum mit seiner Geschichte. Ursprünglich standen rund 20 Bäume in Horchheim, verteilt auf verschiedene Standorte. Heute ist das Exemplar vor der Grundschule der einzige Überlebende. Experten gehen davon aus, dass die Maßnahme des Rückschnitts dazu beitragen kann, den Baum noch einige Jahre zu erhalten.