Das Deutsche Eck in Koblenz ist ein beliebtes Fotomotiv und Ausflugsziel für Touristen aus aller Welt. Hier fließen Rhein und Mosel zusammen und bieten ein beeindruckendes Naturschauspiel. Doch der Name der Landzunge geht auf eine andere Geschichte zurück.
Schon 1216 siedelten sich am Zusammenfluss von Rhein und Mosel Ritter des Deutschen Ordens an. Dadurch erhielt der Platz den Namen „Deutsches Eck". Koblenz selbst verdankt seinen Namen ebenfalls dem Zusammentreffen der beiden Flüsse. Aus dem lateinischen „Castellum apud Confluentes", was so viel heißt wie „Kastell bei den Zusammenfließenden", wurde im Laufe der Zeit der heutige Stadtname.
Kaiser Wilhelm I. gab Koblenz ein Wahrzeichen
Heute ist das Deutsche Eck vor allem für sein monumentales Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. bekannt. Das 37 Meter hohe Denkmal zeigt den Kaiser hoch zu Ross, begleitet von einer geflügelten Siegesgöttin mit einem Lorbeerkranz und der Kaiserkrone in den Händen.
Kaiser Wilhelm II., der Enkel des verstorbenen Kaisers, wählte 1891 persönlich Koblenz und die Stelle am Zusammenfluss von Rhein und Mosel als Standort für das Denkmal aus. Wilhelm I. hatte einen besonderen Bezug zu der Stadt, da er hier von 1849 bis 1857 als preußischer Militärgouverneur am Rhein gelebt und gewirkt hatte.
Zerstörung und Wiederaufbau des Denkmals
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Reiterstandbild bei einem Artilleriebeschuss durch amerikanische Truppen zerstört. Der verbliebene Sockel wurde 1953 von Bundespräsident Theodor Heuss zum „Mahnmal der deutschen Einheit" umgewidmet. Bis zur Wiedervereinigung 1990 wehte hier die Bundesflagge.
1993 wurde schließlich eine Rekonstruktion des Reiterstandbildes auf den Sockel gehoben. Das Deutsche Eck gehört seitdem wieder zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Koblenz und lockt jährlich über zwei Millionen Besucher an. Seit 2002 zählt es außerdem zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Das Areal rund um das Wahrzeichen wurde zuletzt zur Bundesgartenschau 2011 umfangreich modernisiert. Direkt am Deutschen Eck befindet sich heute unter anderem die Talstation der Koblenzer Seilbahn, die zur Festung Ehrenbreitstein auf der anderen Rheinseite führt.
