In Weitefeld im Kreis Altenkirchen sucht die Polizei weiter nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder Alexander Meisner. Der 61-Jährige soll am 6. April ein Ehepaar und dessen 16-jährigen Sohn getötet haben. Seitdem wird nach dem flüchtigen Meisner mit Hochdruck gefahndet.
Bei der Suche nach dem Verdächtigen hat die deutsche Polizei auch Unterstützung aus Linz, der Landeshauptstadt von Oberösterreich. Um das unübersichtliche Waldgebiet im Westerwald effizient durchsuchen zu können, wurde auf innovative Technik aus Österreich und Deutschland gesetzt.
Hightech-Suche aus der Luft
Ein spezielles Kamerasystem des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde in ein Forschungsflugzeug integriert. Damit konnte ein fast 25 Quadratkilometer großes Gebiet kartiert werden. Dabei entstanden über 50.000 hochauflösende Einzelbilder.
In besonders dicht bewachsenen Regionen kam zudem das an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz an der Donau entwickelte Abtastverfahren "Airborne Optical Sectioning" (AOS) zum Einsatz. Es ermöglicht das virtuelle Wegrechnen von Verdeckungen und macht so eigentlich unsichtbare Objekte unter dichter Vegetation sichtbar.
240 Hinweise überprüft
Für die Auswertung der gesammelten Daten nutzte man ein an der JKU Linz entwickeltes Verfahren, das Farbanomalien erkennt und markiert. „Ich bin selbst in einem Nachbarort von Weitefeld aufgewachsen, meine Familie lebt immer noch dort. Daher nehme ich auch persönlich großen Anteil an der Suche", erklärt Univ.-Prof. Oliver Bimber, der Leiter des JKU-Instituts für Computergrafik.
Trotz des Einsatzes modernster Technologie, der Unterstützung von 160 Freiwilligen bei der Datenauswertung und 240 als relevant eingestufter Hinweise konnte der Aufenthaltsort des Tatverdächtigen bisher nicht ermittelt werden.