Trotz Haushalts-Defizit: Vallendar plant Millionen-Investitionen

Verbandsgemeinde stellt Haushaltsentwurf vor

Trotz Haushalts-Defizit: Vallendar plant Millionen-Investitionen

Die Stadt Vallendar muss im kommenden Jahr den Gürtel enger schnallen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf für 2025 hervor, den Markus Hollerbach, Fachbereichsleiter Finanzen bei der Verbandsgemeinde, in der jüngsten Stadtratssitzung vorstellte.

Steigende Zinsen, höhere Personalkosten und sinkende Steuereinnahmen machen der Stadt zu schaffen. Zudem werde der Druck von Seiten der Kommunalaufsicht immer größer, Haushaltsdisziplin einzuhalten und durchzusetzen. Für Kommunen ohne große Gewerbesteuereinnahmen wie Vallendar bedeute das kaum noch finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten.

Großinvestitionen trotz Defizit geplant

Der aktuelle Haushaltsentwurf sieht ein Defizit von 458.000 Euro vor. Immerhin profitiere die Stadt vom Kommunalen Finanzausgleich und dem Entschuldungsprogramm des Landes. Trotzdem seien 2025 Investitionen in Millionenhöhe geplant, allen voran die Erweiterung und Sanierung der Karl-d'Ester-Grundschule für 1,8 Millionen Euro.

Insgesamt müsse die Stadt dafür Kredite in Höhe von gut 2 Millionen Euro aufnehmen - fast sechsmal so viel wie 2024. Die Verbindlichkeiten aus Investitionskrediten würden damit auf voraussichtlich 13,6 Millionen Euro ansteigen.

Hoffnung auf Windkraft-Millionen

Finanzchef Hollerbach ist dennoch optimistisch, dass Vallendar in zwei bis drei Jahren einen ausgeglichenen Haushalt haben wird. Der Grund: Durch den Bau von Windenergieanlagen könne die Stadt von Pachteinnahmen profitieren. Für 2026 rechne man in diesem Bereich mit Einnahmen von fast 1 Million Euro, 2027 sogar mit der doppelten Summe.

Bis dahin gelte aber der Auftrag, "streng zu wirtschaften und nur nicht aufschiebbare Investitionen in Angriff zu nehmen", so Hollerbach. Der Haushaltsentwurf liegt noch bis zum 14. Januar öffentlich aus, Ende Januar soll ihn der Stadtrat verabschieden.