Es war der Leitspruch der Migrationskrise: "Wir schaffen das!" Alt-Kanzlerin Angela Merkel prägte ihn 2015 als Tausende Syrer nach Deutschland flohen. Zehn Jahre und hunderttausende Asylanträge später gehören Migranten zum Alltag - auch in Koblenz. Vor allem an den Grundschulen wächst der Anteil von nichtdeutschen Schülern.
Und mittlerweile stellt sich die Frage: "Schaffen das unsere Lehrer?"
Fast alle sprechen zuhause kein Deutsch
Die aktuellen Zahlen des Koblenzer Statistikamtes werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich die Lehrkräfte stellen müssen. Von den 3891 Kindern, die im gerade abgelaufenen Schuljahr an eine der 25 Koblenzer Grundschulen gingen, hatten 1691 Migrationshintergrund. 98,9 Prozent von ihnen sprechen laut Bericht der Statistiker in ihren Familien "überwiegend nicht deutsch".
Höchste Anteile in der Innenstadt
Beim Blick auf den Ausländeranteil an den Koblenzer Grundschulen bekommt man einen Eindruck davon, vor welchen Herausforderungen die Lehrkräfte dabei stehen. In der Grundschule St. Castor in der Nagelsgasse liegt der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund bei 72,1 Prozent, in der Grundschule Lützel bei 71,2 Prozent, in Neuendorf bei 68,6 Prozent.
Von Afghanistan bis Togo
Für die Lehrer bleibt es also auch in den nächsten Jahren anstrengend. Zumal die Zahl der Herkunftsländer der Migrantenkinder immer größer wird. Inzwischen reichen die Staatsangehörigkeiten von Afghanistan über Ecuador, Indien, Jemen, Mongolei, Philippinen und Ukraine bis Togo. Die häufigsten zuhause gesprochenen Sprachen der Zuwandererkinder sind Arabisch (19,3 Prozent), Russisch (14,3 Prozent), Türkisch (8,6 Prozent) und Albanisch (8 Prozent).
Vor den Lehrern, denen es gelingt, den Grundschülern trotz dieser Umstände das Rüstzeug für den weiteren Lebensweg in Deutschland mitzugeben, kann man nur den Hut ziehen. Sie leisten der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst.