Die Grünen in Koblenz haben vor ein paar Wochen eine besondere Aktion ins Leben gerufen, die mehr Aufmerksamkeit erregte, als gedacht. Denn was als lokale Aktion begann, entwickelte bald bundesweites Interesse. Ursprünglich sollten 1000 Paar Regenbogensocken kostenlos in Koblenz verteilt werden (wir berichteten). Nun berichten sie von fast fünfstelligen Nachbestellungen – von Rügen über Bautzen bis nach Stuttgart.
Christopher Bündgen, Vorsitzender der Grünen in Koblenz, betont: „Damit setzen wir ein starkes Zeichen für Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz!“ Die Aktion soll verdeutlichen: „Koblenz ist bunt. Koblenz ist weltoffen. Koblenz hält zusammen."
Hier gibt es die Socken
Die kostenlosen Socken werden nach der "Fridays for Future"-Demonstration am Freitag (19. September) am Görresplatz verteilt. Am Samstag (20. September) folgen weitere Verteilaktionen in den Koblenzer Stadtteilen:
Pfaffendorf (ab 8 Uhr, neben der katholischen Kirche)
Metternich (ab 10 Uhr, neben Edeka Goerzen)
Güls (ab 10 Uhr, neben der Apotheke)
Karthause (ab 10:30 Uhr, neben der Sparkasse)
Hintergrund der Aktion
Die Aktion knüpft an das bundesweite Aufsehen an, das Oberbürgermeister David Langner (SPD) kürzlich mit seinen Regenbogensocken beim CDU-Sommerfest erregte. Die Veranstaltung fand in den Räumen der Compugroup Medical statt und rief unter anderem Kritik von Grünen, SPD und Linken hervor.
Hintergrund ist die finanzielle Unterstützung des Unternehmensgründers Frank Gotthardt für das rechtspopulistische Portal „Nius“. Die Grünen bezeichneten den Veranstaltungsort daher als ungeeignet für ein demokratisches Miteinander und forderten eine Absage. Die CDU wies die Vorwürfe zurück und betonte, man richte Empfänge regelmäßig in Zusammenarbeit mit Koblenzer Unternehmen aus, zu denen auch die Compugroup Medical gehöre (zum Hintergrund).
Langner selbst äußerte sich damals zu seiner Geste: „Unsere Politik ist geprägt von Weltoffenheit, Transparenz und dem festen Willen, unsere Demokratie zu stärken. Mir war es wichtig, mit dieser kleinen Geste ein Zeichen zu setzen.“
Die Regenbogensocken-Aktion wird von der Firma UnaBux unterstützt, die die Socken zur Verfügung stellt.
