Koblenz: Stadt verklagt Investor wegen Münzmeisterhaus

Seit Jahren streiten sich die Stadt Koblenz und ein Investor um die Zukunft des historischen Münzmeisterhauses. Nun landet der Fall vor Gericht.

Koblenz: Stadt verklagt Investor wegen Münzmeisterhaus

Der Streit um die Zukunft des historischen Münzmeisterhauses in Koblenz wird nun vor Gericht fortgesetzt. Die Stadt hat den Investor Ashton F. verklagt, fordert die Rückabwicklung des Kaufvertrages.

Ein Konflikt mit langer Geschichte

Hinter dem unscheinbaren Aktenzeichen 9 O 4/25 beim Landgericht Koblenz verbirgt sich ein seit Jahren schwelender Konflikt. Es geht um die „Alte Münz“ im Herzen der Koblenzer Altstadt. Weil sich der Käufer des aus dem Jahr 1760 stammenden Gebäudes und die Stadt nicht über den denkmalgerechten Um- und Ausbau einigen können, müssen nun Richter entscheiden.

Die Stadt hat laut Landgericht am 7. Januar Klage auf Rückabwicklung des Grundstückskaufvertrages eingereicht. Am 18. September wurde über die Klage verhandelt. Bei diesem Haupttermin kam es aber zu keinem Ergebnis. Wie das Gericht mitteilte, hat es „bei den Parteien angeregt, eine vergleichsweise Einigung zu treffen“ und dafür eine Frist bis zum 15. Dezember gesetzt. Klartext: Stadt und Investor sollen sich über die Modalitäten der Rückabwicklung des Kaufvertrages gütlich einigen. Bleiben beide Seiten bei ihrem Standpunkt, müssten die Richter ein Urteil fällen. Bekommt die Stadt Recht, hätte das Trauerspiel um das altehrwürdige Gebäude am Münzplatz endlich ein Ende.

Oberbürgermeister will Rückkauf

Oberbürgermeister David Langner hatte im Wahlkampf in den vergangenen Monaten mehrfach angekündigt, dass die Stadt das Gebäude wieder übernehmen möchte: „Das Münzmeisterhaus kaufen wir zurück.“ Nach seinen Plänen sollte eine neue Nutzung für das Haus gefunden und es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im städtischen Haushalt für 2026 sind für den Rückkauf des Gebäudes 450.000 Euro eingeplant.

16 Jahre Stillstand

Die „Alte Münz“ wurde 2004 an den Investor verkauft und ist wegen Baufälligkeit seit 16 Jahren eingerüstet. Der Investor wollte in dem Gebäude einen Gastronomiebetrieb einrichten und dafür auch einen Anbau errichten. Aber dagegen machten Denkmalschützer, Stadtrat und Anwohner mobil. Seit 2021 liegt zwar eine Baugenehmigung vor. Trotzdem ging es mit dem Bau nicht voran. Nun könnte das Landgericht endlich den Weg für die Renovierung und den Abbau des Baugerüsts freimachen.