Auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt wird es in diesem Jahr stiller – zumindest was geplante Chorkonzerte angeht. Wie die Koblenz-Touristik mitteilt, mussten die Veranstalter das Musikprogramm anpassen, da die Kosten für GEMA-pflichtige Musik zu hoch seien. Das hat direkte Folgen für ein beliebtes Format.
Der „Klingende Adventskalender“, eine Reihe mit verschiedenen Chorauftritten, wird 2025 nicht fortgesetzt. Grund sind die Gebühren der Verwertungsgesellschaft GEMA. Zwar tritt ab 2025 ein neuer Tarif in Kraft, der eine rechnerische Senkung um rund 35 Prozent vorsieht. Für große Innenstadtveranstaltungen wie den Koblenzer Weihnachtsmarkt bleibe dieser aber „weiterhin unverhältnismäßig hoch“, erklärt Jan Moryson von der Koblenz-Touristik. Das Problem: Zur Berechnung der Gebühr wird die Gesamtfläche des Marktes von etwa 30.000 Quadratmetern herangezogen. Moryson fasst zusammen: „GEMA-pflichtige Musik bleibt leider unbezahlbar.“
Mitsingen statt Zuhören
Um dennoch für musikalische Weihnachtsstimmung zu sorgen, haben sich die Organisatoren eine kreative Alternative überlegt. Statt der Chorkonzerte wird es an vier Terminen offene Mitsingkonzerte geben. Auf der Treppe unterhalb der Liebfrauenkirche können Besucher dann gemeinsam mit Musikern des Kreis-Chorverbands Koblenz singen. Auf dem Programm stehen dabei ausschließlich GEMA-freie Lieder.
Ganz auf Musik müssen die Besucher aber nicht verzichten. So findet ein GEMA-pflichtiges Eröffnungskonzert in der Liebfrauenkirche statt, für das ein günstigerer Tarif für geschlossene Räume gilt. Auch die Auftritte der „Kowelenzer Weihnachtsgeschichten“ mit Manfred und Michael Gniffke sind GEMA-frei. Zusätzlich wird es auf dem gesamten Markt eine dezentrale Hintergrundmusik geben, die pauschal vergütet wird.