Parallel kämpfen zwei langjährige Weggefährten als Spieler und Trainer am Mittwochabend (ab 19.30 Uhr) mit ihren Mannschaften um den Einzug ins Rheinlandpokalendspiel. Das Ziel von Fatih Cift (Koblenz) und Sascha Watzlawik (Engers): Beide könnten sich im Finale am 24. Mai (Endspielort steht noch nicht fest) treffen. „Fatih und ich kennen uns schon sehr, sehr lange. Als Spieler haben wir uns in Engers knapp verpasst“, erzählt Watzlawik. Während er selbst Engers im Sommer 2004 Richtung SG Lahnstein verließ, wechselte Cift ein Jahr später von TuS Koblenz kommend an den Wasserturm. „Fatih und ich haben den Rheinlandpokal mit unseren Mannschaften im zurückliegenden Jahrzehnt entscheidend mitgeprägt“, betont der Engerser Trainer.
TuS Kirchberg (Rheinlandliga) - FC Rot-Weiss Koblenz.
„Es geht für uns in diesem Spiel einfach nur um den sportlichen Erfolg. Ich will ins Finale“, sagt der Koblenzer Trainer Cift. Das jüngste 2:2 im Oberligaheimspiel am Samstag gegen den FK Pirmasens, der aussichtsreich im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest auf Platz zwei der Tabelle liegt, „gibt uns ein Gefühl, mit dem wir gut in die Pokalwoche starten können“ , wie es Cift formuliert. Der Gastgeber steckt eine Klasse tiefer derweil mitten im Abstiegskampf. Am Sonntag tankten die Hunsrücker allerdings Selbstvertrauen. In der Nachspielzeit trafen sie zum 3:2-Heimerfolg gegen den VfB Wissen, nachdem sie mit 1:2 hinten gelegen hatten. Favorit auf dem Kunstrasenplatz in Kirchberg im Hunsrück sind trotzdem die Gäste aus der Koblenzer Vorstadt. RW Koblenz hat den Rheinlandpokal bereits drei Mal gewonnen (2018, 2021 und 2023).
FV Engers - SV Eintracht Trier (Regionalliga Südwest)
Es ist für den FV Engers das Spiel des Jahres - zumindest das vorläufige: Das Ziel ist klar: Nach 2020 und 2022 soll zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte der ganz große Wurf gelingen. Der größt mögliche Brocken auf dem Weg zur Qualifikation für den DFB-Pokal ist jedoch eindeutig Eintracht Trier. Die Moselaner sind mit 14 Siegen bei 22 Finalteilnahmen der Rekordgewinner des Wettbewerbs, der seit 1954 vom Fußballverband Rheinland (FVR) ausgerichtet wird. Trier (von 2007 bis 2011) und der FSV Salmrohr (1992 bis 1996) gewannen den Pokal in fünf aufeinanderfolgenden Jahren. Die Engerser holten sich den Pott bei bislang vier Finalteilnahmen zwei Mal (2020 und 2022).
„Auf dem Papier ist Trier eindeutiger Favorit. Die individuelle spielerische Klasse spricht für die Eintracht. Doch Fußball ist bekanntlich zu einem großen Teil Kopfsache. Und da liegen die Trümpfe bei den Hausherren“, heißt es in einer Pressemeldung des FV Engers zum Spiel. Warum das so ist, wird auch ausgeführt: Der Regionalligist ist in den vergangenen acht Jahren ohne Pokalsieg. Und in ihren beiden Erfolgsjahren warfen die Grün-Weißen vom Engerser Wasserturm Trier jeweils aus dem Wettbewerb. „Die kommen nicht wirklich gern zu uns", weiß der FVE-Vereinspräsident Martin Hahn.
Coach Watzlawik hat nach 13 Jahren in Engers schon vor einigen Wochen seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Es wäre ein perfektes Abschiedsgeschenk, wenn die Spieler ihrem Erfolgstrainer zu einem Besuch beim Tätowierer verhelfen würden, wo er sich sicher auch das Datum des dritten Engerser Pokaltriumphs gerne auf seinen Unterarm stechen lassen würde.