Die Gläubiger haben sich für den Sanierungsplan der bisherigen Eigentümerin Isabella Goebel des Modehauses Sinn entschieden. Damit bleiben alle Filialen erhalten, auch die Arbeitsplätze sind gesichert. Das Unternehmen betreibt in Rheinland-Pfalz aktuell vier Modehäuser in Neuwied, Mainz, Trier und Bad Kreuznach.
Und im Forum Mittelrhein in Koblenz soll demnächst der fünfte Sinn-Standort im Bundesland an Rhein und Mosel (wieder)eröffnen. Das kündigt Sinn auf seiner Internetseite an. Auf dem Centerplan des Forums ist im Erdgeschoss bereits eine Verkaufsfläche direkt am Eingang Casinostraße markiert.
Gehaltsanpassung für rund 1500 Mitarbeiter
Die Entscheidung fiel gegen eine Übernahme durch die Peek-&-Cloppenburg-Mutter JC Switzerland Holding. Goebels Plan überzeugte die Gläubiger vor allem durch eine langfristige Beschäftigungsgarantie bis 2028 und eine Gehaltsanpassung von fünf Prozent für die rund 1.500 Mitarbeiter.
Für das Hagener Modeunternehmen ist es bereits die vierte überstandene Insolvenz in 15 Jahren. Zuletzt hatte Sinn im August 2024 Insolvenz anmelden müssen. Als Gründe nannte das Unternehmen strukturelle Veränderungen im Einzelhandel sowie konkrete Probleme: Wegen Wasserschäden und Baumängeln mussten mehrere Etagen und ganze Filialen zeitweise schließen. Gleichzeitig stiegen die Kosten für Mieten, Energie und Logistik stark an.
240 Millionen Euro Umsatz
Trotz der wiederholten Krisen erwirtschaftete die früher als SinnLeffers bekannte Modekette zuletzt einen Jahresumsatz von rund 240 Millionen Euro. Bis 2021 wurde unter dieser Firmierung in der Pfuhlgasse unweit des Koblenzer Zentralplatzes rund 50 Jahre lang bereits ein Modehaus betrieben. Wegen einer Nutzungsänderung war der Vertrag gekündigt worden.