Zum Jahresende verabschiedet sich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Frank Schmidt, in den Ruhestand. Wie er im Gespräch mit Merkurist erklärte, tritt Stefanie Adam zum 1. Januar 2026 seine Nachfolge an. Der Bezirk der Agentur, die rund 220 Mitarbeiter beschäftigt, umfasst die Stadt Koblenz sowie die Landkreise Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und Ahrweiler.
Frank Schmidt, ein gebürtiger Westerwälder, ist ein echtes Eigengewächs der Bundesagentur für Arbeit. Er begann seine Laufbahn dort bereits 1977 mit einer Ausbildung und arbeitete sich vom Sachbearbeiter zum Geschäftsführer hoch. Nach verschiedenen Stationen kehrte er am 1. April 2019 als Vorsitzender der Geschäftsführung zu seiner Heimatagentur Koblenz-Mayen zurück. „Ich habe alles mit vollster Überzeugung und Herzblut gemacht“, blickt Schmidt auf seine lange Karriere zurück.
Pragmatiker in der Krise
Was seine Arbeitsweise auszeichnete, war laut Wegbegleitern vor allem Pragmatismus und Tatkraft, was sich in Krisenzeiten besonders zeigte. So geht die Idee des „Lotsenhauses“ in Koblenz auf ihn zurück. Als 2015 viele Geflüchtete in die Region kamen, schuf er damit einen Ort, an dem alle wichtigen Partner für die Integration zusammenarbeiten. Das Konzept bewährte sich auch bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine 2022 und wurde mit dem „Lotsenhaus International“ erweitert.
Auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal am 14. Juli 2021 zeigte Schmidt Präsenz vor Ort. Mit Beratungsbussen und mobilen Anlaufstellen organisierte die Agentur schnelle und unbürokratische Hilfe für Betriebe und Arbeitnehmer. Neben dem Krisenmanagement prägte er wichtige Themen wie Inklusion, Ausbildung und die Sicherung von Fachkräften. So fällt die Entstehung der Ausbildungsmesse „Azubispots“ in Kooperation mit IHK und HwK in seine Amtszeit.
Neue Chefin mit Blick auf die Zukunft
Seine Nachfolgerin Stefanie Adam ist 45 Jahre alt und seit 25 Jahren bei der Bundesagentur für Arbeit tätig. Die erfahrene Führungskraft aus dem Landkreis Trier-Saarburg leitet derzeit die Geschäftsstelle in Neuwied, die zum 1. Januar 2026 mit Montabaur fusionieren wird. Als zukünftige Herausforderungen für den Arbeitsmarkt sieht sie vor allem die Digitalisierung. Es gelte, die Chancen von künstlicher Intelligenz zu nutzen und schnell auf die Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren.
Frank Schmidt selbst ist das beste Beispiel für die Karrierechancen innerhalb der Behörde. Sein Werdegang zeige: „Bei der Arbeitsagentur können Sie es schaffen, vom Azubi bis zum Geschäftsführer aufzusteigen.“ Mit Blick auf die Zukunft betont er, dass sich Unternehmen dem Thema KI öffnen müssten. Es würden zwar Arbeitsplätze wegfallen, aber auch neue hinzukommen. Ein zentrales Anliegen bleibt für ihn die Fachkräftesicherung in der Region, die eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent aufweist.