Koblenz: Neue Vorwürfe gegen Generaldirektion Kulturelles Erbe

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Rheinland-Pfalz sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Diesmal geht es um möglicherweise rechtswidrige Verkäufe an die Liebenstein-Gesellschaft, einen Verein mit Sitz in Koblenz.

Koblenz: Neue Vorwürfe gegen Generaldirektion Kulturelles Erbe

Wie das Innenministerium in Mainz mitteilte, seien der GDKE die Hinweise auf rechtswidrige Verkäufe bekannt. Man fordere die Objekte aktuell auch zurück, so ein Sprecher. Weitere Auskünfte seien wegen des laufenden Verfahrens nicht möglich. Die GDKE selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.

Verein: Erwerb auf Wunsch der GDKE

Die Liebenstein-Gesellschaft wies die Vorwürfe zurück. Im kulturellen Bereich seien in Einzelfällen „in Abstimmung/auf Wunsch der GDKE" Objekte erworben worden, um sie dann etwa lokalen Museen unentgeltlich zu überlassen, heißt es in einer Stellungnahme.

Die GDKE habe entschieden, Objekte nach der wissenschaftlichen Bearbeitung an die Eigentümer zurückzugeben und die Liebenstein-Gesellschaft gebeten, diese für eine weitere Verwendung zu erwerben. „Die Gegenstände wurden unmittelbar von der GDKE übergeben und sind aktuell öffentlich als museale Leihgabe ausgestellt. Sie wurden also nie ‚gehandelt'", so der Verein.

Nach Wechseln auf den Führungsebenen der GDKE/Landesarchäologie seien die neuen Leitungen Jahre später jedoch der Ansicht, „dass entgegen früherer Verwaltungspraxis die Objekte damals von den Vorgängern nicht hätten freigegeben werden sollen".

Auch Rechnungshof hatte GDKE kritisiert

Die GDKE war in der Vergangenheit auch dreimal Gegenstand der Jahresberichte des Landesrechnungshofs. Kritisiert wurden unter anderem fehlende Transparenz bei Förderverfahren und mangelnde Dokumentation.

Derzeit klärt die GDKE mit Hilfe zweier Experten zudem 18 Manipulationsverdachtsfälle auf, darunter vermeintliche Sensationsfunde. Der verdächtige Landesarchäologe hat die Vorwürfe zurückgewiesen.