Am Flughafen Hahn herrschte am Montag deutlich mehr Betrieb als üblich. Grund dafür sind die Streiks am Flughafen Frankfurt, die dazu führten, dass mehrere Flüge kurzfristig auf den Hunsrück-Airport umgeleitet wurden. Laut einem Sprecher des Flughafens Hahn wurden insgesamt fünf zusätzliche Flüge abgefertigt, darunter Verbindungen in die Karibik, nach Mexiko und Schweden. Diese Ziele werden normalerweise nicht vom Flughafen Hahn aus angeflogen. Flughafen-Geschäftsführer Rüdiger Franke sprach von rund 1.500 bis 2.000 zusätzlichen Passagieren.
Ungeplante Zwischenstopps und lange Heimreisen
Betroffen waren sowohl Passagiere, die in die Ferien starten wollten, als auch Rückreisende. Eine Frau aus Augsburg, die eigentlich von Frankfurt aus in die Karibik fliegen wollte, musste zunächst mit einem Bus für rund zwei Stunden in den Hunsrück fahren. Auch Frank Slaby aus Lippstadt, der von einer Kreuzfahrt aus Jamaika zurückkehrte, landete ungeplant auf dem Flughafen Hahn. Trotz der Umstände zeigte er sich gelassen: „Wir brauchen jetzt etwa drei Stunden länger, bis wir zu Hause sind. Gibt aber Schlimmeres.“ Einige Passagiere kritisierten jedoch, dass zu wenig Busse für den Weitertransport bereitgestellt wurden.
Personelle Aufstockung am Flughafen Hahn
Um das erhöhte Passagieraufkommen zu bewältigen, wurde zusätzliches Personal am Flughafen Hahn eingesetzt. Laut Franke gingen den ganzen Tag über weitere Anfragen für Umleitungen ein. Insgesamt wurden rund 30 Prozent mehr Passagiere als ursprünglich geplant am Hunsrück-Airport abgefertigt.
Bundesweite Auswirkungen der Streiks
Die Auswirkungen der Streiks waren bundesweit zu spüren. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi wurden an 13 Flughäfen in Deutschland zahlreiche Flüge gestrichen. Der Flughafenverband ADV sprach von rund 510.000 betroffenen Passagieren. Auch am Flughafen Luxemburg wurden wegen des Streiks mehrere Flüge gestrichen. Die Streiks sind Teil eines Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst, der die Bodenverkehrsdienste sowie andere Bereiche betrifft.
Der Flughafen Hahn profitierte dabei davon, dass im Hunsrück keine Streiks stattfanden. Alle regulär geplanten Flüge wurden ohne Einschränkungen abgefertigt.
