Ein spektakulärer Fund aus dem antiken Mesopotamien beschert der Universität Koblenz weltweite Aufmerksamkeit: Felix Reize, Doktorand unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Kehl, hat das Alter des ältesten vollständig erhaltenen mesopotamischen Bootes bestimmt.
Das Boot wurde 2022 in einem antiken Kanal des Euphrat bei Uruk im heutigen Irak entdeckt. Es lag eingebettet in Sand und war von feinkörnigem Sediment, tierischen Überresten sowie Keramikscherben umgeben. Der 32-jährige Koblenzer Forscher wurde vom Deutschen Archäologischen Institut speziell für diese Aufgabe angefragt.
Gemeinsam mit seinem Team vom Deutschen Archäologischen Institut und der Universität Köln konnte Reize das Boot auf einen Zeitraum zwischen 1850 und 1280 v. Chr. datieren. Da eine genaue Datierung des Bootes selbst aufgrund dessen Beschaffenheit nicht möglich war, nutzte das Team eine besondere Methode: Die Wissenschaftler entnahmen Sedimentproben und analysierten diese mittels optisch stimulierter Lumineszenz (OSL) im Labor.
Koblenzer Forschung macht international Schlagzeilen
Derzeit sorgt die Arbeit des Koblenzer Doktoranden in der wissenschaftlichen Welt für Furore. Auf der European Geosciences Union (EGU) in Wien, der größten geowissenschaftlichen Konferenz Europas mit rund 21.000 Teilnehmern, wurde seine Forschung mit regem Interesse aufgenommen.
Die Fachzeitschrift Science, eine der renomiertesten wissenschaftlichen Publikationen weltweit, widmete Reizes Arbeit einen Beitrag im Format ScienceShot. Damit reiht sich die Universität Koblenz in die internationale Spitzenforschung ein. Derzeit laufen weitere Untersuchungen, um die Datierung des Bootes noch präziser bestimmen zu können.