Wer in Koblenz falsch parkt, muss besonders häufig damit rechnen, dass sein Auto abgeschleppt wird. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Unternehmens Finn Auto, die 47 deutsche Städte unter die Lupe genommen hat.
Koblenz führt bei kleineren Städten
In der Gruppe der kleineren Städte (bis zu 200.000 Einwohner) führt Koblenz die Statistik mit 1.701 Abschleppvorgängen an. Damit liegt die Stadt am Deutschen Eck noch vor Heidelberg (1.640) und Neuss (1.179).
Zum Vergleich: In den Großstädten wird deutlich häufiger abgeschleppt. Spitzenreiter ist Berlin mit 68.421 Abschleppvorgängen im Jahr 2024, gefolgt von Hamburg (30.540) und Köln (20.449).
Ordnungsamt: „Abschleppungen zweifelsfrei erforderlich“
„Die Abschleppungen sind zweifelsfrei erforderlich, da Behinderung oder gar Gefährdungen nur mit Verwarnungs- oder Bußgeldern zu ahnden, keine Besserung der Verkehrssituation bringt“, antwortet das Ordnungsamt der Stadt Koblenz auf Merkurist Koblenz Anfrage. „Die Anzahl der Abschleppungen sind gegenüber den Vorjahren gesunken.“
So wie in anderen Städten gibt es auch in Koblenz neuralgische Punkte, an denen Falschparker sehr häufig abgeschleppt werden müssen. Dies sind Behindertenparkplätze, Feuerwehrzufahrten, Haltverbotszonen, Engstellen und Parken auf Gehwegen. In Koblenz sind die Ordnungskräfte bei Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagsumzug, dem B2Run, dem Altstadt- und Sommerfest (Rhein in Flammen) besonders gefordert, Rettungs- und Fluchtwege freizuhalten und freizuräumen.
„Oftmals stecken hinter dem verkehrsbehindernden Parken Bequemlichkeitsgründe und Zeitnot“, teilt das Koblenzer Ordnungsamt weiter mit - und wünscht sich von den Verkehrsteilnehmern, die in Koblenz Parkraum suchen, dass die Verkehrsteilnehmer gezielter ordnungsgemäße Stellplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern nutzen.
Was das Abschleppen kostet
Die Kosten für einen Abschleppvorgang variieren stark zwischen den Städten. Während Autofahrer in Hamburg mit 450 Euro die höchsten Gebühren zahlen müssen, ist es in Magdeburg mit 139 Euro am günstigsten. Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter Abschleppgebühren, Standgebühren und Verwaltungskosten. Besonders teuer wird es nachts und am Wochenende - dann können die regulären Abschleppkosten um bis zu 50 Prozent steigen.