Bei dem folgenschweren Unfall an der Moselschleuse in Müden Anfang Dezember ist das Schiff im Autopilot gefahren. Das teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz nach Auswertung der Daten mit.
Demnach sei das Schiff zum Unfallzeitpunkt mit einer Geschwindigkeit von 12,2 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen. Teilautonomes Fahren mit einem Autopiloten sei auf der Mosel zulässig, solange ein Schiffsführer jederzeit in den Steuerungsprozess eingreifen könne, so die Staatsanwaltschaft. „Warum der Beschuldigte als verantwortlicher Schiffsführer nicht eingegriffen hat, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen."
Es gebe keine Anhaltspunkte für den Konsum von Alkohol oder Drogen des Schiffsführers. Ein Gutachten habe zudem ergeben, dass es keine Schäden am Motor oder der Steuerung des Schiffs gegeben habe. „Sichergestellte Videoaufnahmen belegen zudem eine ungebremste Fahrt bis zum Anstoß des Schiffs mit dem Schleusentor", heißt es.
Wochenlange Sperrung der Mosel
Bei dem Unfall Anfang Dezember war das Güterschiff frontal gegen ein Schleusentor gekracht und hatte es dabei schwer beschädigt. Die Schifffahrt auf der Mosel war daraufhin für Wochen blockiert, rund 70 Schiffe steckten zunächst fest.
Erst seit dem vergangenen Wochenende können Schiffe die reparierte Schleuse wieder passieren. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu den genauen Umständen des Unfalls dauern an.