Drei Wochen nach dem brutalen Dreifachmord in Weitefeld im Westerwald tappen die Ermittler weiter im Dunkeln. Besonders rätselhaft: Bislang gibt es keine Hinweise darauf, ob sich der mutmaßliche Täter und seine Opfer überhaupt kannten.
„Wir schließen daher nicht aus, dass es ein zufälliges Zutreffen war, das außer Kontrolle geriet“, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage mit. Über eine Täter-Opfer-Beziehung gebe es keine Erkenntnisse. Diese neue Entwicklung wirft ein völlig anderes Licht auf die Tat.
Seit Anfang April sucht die Polizei nach einem 61-jährigen Mann aus einem Nachbarort von Weitefeld. Er steht unter dringendem Verdacht, ein Ehepaar und deren 16 Jahre alten Sohn mit Schüssen und Stichen getötet zu haben. Der Tatverdächtige ist bereits wegen versuchten Totschlags vorbestraft.
„Es fehlt seit der Tat jedes belastbare Lebenszeichen des Täters“, so die Staatsanwaltschaft weiter. Die Ermittler können derzeit keine Option ausschließen. Die umfangreichen Fahndungsmaßnahmen laufen auch verdeckt weiter.
Über 1500 Hinweise eingegangen
Trotz bundesweiter Fahndung, Großeinsätzen der Polizei und der Ausstrahlung des Falls bei "Aktenzeichen XY" fehlt von dem Tatverdächtigen bislang jede Spur. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des mutmaßlichen Täters führen. Bisher sollen über 1550 Hinweise bei der Polizei eingegangen sein.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte möglicherweise verletzt ist. Am Tatort wurden entsprechende Blutspuren gefunden. Wie schwer diese Verletzung ist und ob sie den Tatverdächtigen in seinen Fluchtbemühungen einschränkt, ist bislang unklar.