Am Donnerstag hatte der EHC Neuwied für das Derby gegen die EG Diez-Limburg bereits die Tausender-Marke geknackt. Wenn Schiedsrichter David Walther aus Luxemburg um 20 Uhr im Neuwieder IceHouse das Derby in der Central European Hockey League (CEHL) anpfeift, wird es nicht nur heiß hergehen. Eine mit 2108 Zuschauern ausverkaufte Halle ist nicht ausgeschlossen.
Fan-Stammtische in Neuwied und Diez im Vorfeld
Kurioserweise hatten die beiden einzigen deutschen Klubs in der ansonsten mit niederländischen und belgischen Konkurrenten besetzten Spielklasse am Mittwoch dieser Woche zeitgleich ihre Anhänger zu Fan-Stammtischen eingeladen. Im VIP-Raum des EHC hörten etwa 60 Fans der Bären, dass es mit ihrem Klub nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich vorangeht. Bei den Bären herrscht aktuell eine große Euphorie, was nahezu in einer „Verdopplung der Zuschauerzahlen und einer riesigen Entwicklung im Nachwuchs, der mittlerweile 140 aktive Kinder und Jugendliche zählt“, ihren Ausschlag findet, wie der EHC-Vorsitzende Burkhard Weller gegenüber der Rhein-Zeitung stolz verkündete.
Neuwieder Saisonetat liegt bei fast einer Million Euro
Weller nannte auch Zahlen: Der Neuwieder Eishockey Club kratzt mit seinem aktuellen Saisonetat an einer Million Euro. Auf das Thema, wann die Oberliga (dritthöchste deutsche Spielklasse) anvisiert werden könne, reagierte Weller defensiv. „Gebt uns noch etwas Zeit“, appellierte er in Richtung der Fans. Es fehlen trotz der wirtschaftlich erfreulichen Tendenz immer noch einige hunderttausend Euro. Mit einem Etat von knapp einer Million Euro befindet sich der EHC zwar auf einem guten Weg, um in der dritthöchsten deutschen Spielklasse konkurrenzfähig zu werden, aber Weller gab zu bedenken: „In dieser Liga kann aus unserem Aufwind aber schnell auch ein Gegenwind werden.“
Diez-Limburg vor Rückkehr in die Regionalliga West?
In der Gaststätte der Diezer Eishalle „Am Heckenweg“ hatten sich am Mittwoch parallel sogar noch einige Fans mehr eingefunden, um sich über die Perspektiven der EGDL zu informieren. Anders als in Neuwied sieht sich das Team aus Diez und Limburg künftig weder in der CEHL noch in der Oberliga Nord. Der Vorsitzende der Rockets, Michael Schmidt, ließ die Anhänger wissen, dass ausnahmslos das vorhandene Budget über die zukünftige Liga entscheiden wird. Gut möglich, dass es den Neuwieder Nachbarn und Rivalen in der kommenden Saison zurück in die viertklassige Regionalliga West zieht.
Wer sicher in naher Zukunft noch mal den Vergleich der Dauerkonkurrenten im rheinland-pfälzischen Eishockey sehen möchte, sollte das kurzentschlossen tun. Außer die vor der Tür stehenden Playoffs in der CEHL wollen es so, dass es kurzfristig zu weiteren Wiedersehen kommt. „Ich fände es schade, wenn das Derby in der nächsten Saison wegbrechen würde“, erklärte Weller derweil.
