Was Höhr-Grenzhausen für die UNESCO so besonders macht

Die Stadt Höhr-Grenzhausen wurde als erste deutsche Kleinstadt in das Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen. Was hinter der besonderen Auszeichnung steckt.

Was Höhr-Grenzhausen für die UNESCO so besonders macht

Die Stadt Höhr-Grenzhausen ist am 31. Oktober 2025 offiziell in das weltweite Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen worden. Das teilt die Stadt mit. Damit reiht sich Höhr-Grenzhausen in eine Liste internationaler Städte wie Florenz, Barcelona oder Kyoto ein. Die Auszeichnung ist eine doppelte Premiere: Die Stadt ist Deutschlands erste Kreativstadt des Handwerks und die erste Kleinstadt, die Teil des UNESCO-Netzwerks wird.

Grundlage für die Ehrung ist die jahrtausendealte Keramiktradition der Stadt. In Höhr-Grenzhausen liegen die größten zusammenhängenden Tonvorkommen Deutschlands. Ursprünglich war der Ort für die salzglasierten Erzeugnisse der „Kannenbäcker“ bekannt. Heute gibt es in der Stadt rund 40 Werkstätten und Ateliers, in denen über 200 Künstlerinnen und Künstler tätig sind. Mehr als 2.500 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Glas- und Keramikbranche.

Europas größtes Zentrum für Keramik

Im Laufe der Zeit hat sich die Stadt zu Europas bedeutendstem Standort für Keramikausbildung und -forschung entwickelt. Mit dem Bildungs- und Forschungszentrum Keramik (BFZK) beherbergt Höhr-Grenzhausen ein europaweit einzigartiges Kompetenzzentrum, in dem acht Institute Wissenschaft, Kunst, Design und Unternehmertum vereinen.

Zusammen mit dem Westerwald-Campus der Hochschule Koblenz, dem Institut für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) und der Fachschule Keramik bildet das BFZK das größte Ausbildungs- und Forschungszentrum für Keramik in Europa. Am Campus wird auch der bundesweit einzigartige Studiengang Werkstofftechnik Glas und Keramik angeboten.

Internationale Zusammenarbeit geplant

Bereits 2016 wurde die Töpfertradition von Höhr-Grenzhausen in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen. Mit der neuen Anerkennung als „UNESCO Creative City of Crafts and Folk Art“ soll dieser kulturelle Schatz nun auf globaler Ebene sichtbar werden.

Als Teil des internationalen Netzwerks will Höhr-Grenzhausen künftig eng mit anderen Städten zusammenarbeiten. Ziel ist es, den internationalen Austausch zu vertiefen, Wissen und künstlerische Innovationen zu fördern und die Verbindung von Tradition und Moderne weiter zu stärken.