ver.di-Streik in Mayen: Auch Koblenzer Beschäftigte fordern mehr Lohn

Da die Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ohne Angebot geblieben sind, hatte die Gewerkschaft ver.di am Freitag zu einem Warnstreik aufgerufen. Demonstriert wurde auch in Mayen.

ver.di-Streik in Mayen: Auch Koblenzer Beschäftigte fordern mehr Lohn

Rund 300 Personen sind in Mayen dem Aufruf der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gefolgt und haben sich bei einer Demonstration kämpferisch gezeigt. Schon bei ihrem Demonstrationszug auf dem Weg vom Schützenplatz im Nettetal auf den Mayener Marktplatz machten sie mit Trillerpfeifen und Klatschpappen lautstark auf ihre Anliegen aufmerksam. „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist ein Streiktag“, skandierten sie. Die Gewerkschaft hatte zu dem Streiktag aufgerufen, weil die Arbeitgeber auch bei der zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam kein Angebot vorgelegt hatten.

Mangelnder Respekt und mangelnde Wertschätzung

„Das ist eine Sauerei“, formulierte Daniela Reuber (Gewerkschaftssekretärin ver.di Mittelrhein) den aktuellen Stand der Tarifauseinandersetzung in ihrer Ansprache drastisch und beklagte zugleich „mangelnden Respekt und mangelnde Wertschätzung seitens der Arbeitgeber“. Dem pflichtete Silke Präfke, freigestellte Personalrätin des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz bei: „Das haben wir nicht verdient.“

Die von ver.di vertretenen Forderungen der Streikenden sind 8 Prozent mehr Lohn (mindestens 350 Euro), zwei zusätzliche freie Tage und ein „Meine-Zeit-Konto“ bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Dritte Verhandlungsrunde Mitte März in Potsdam

Von der dritten Verhandlungsrunde Mitte März erwartet Reuber ein deutliches Signal der Arbeitgeber. „Bislang liegt noch gar nichts vor. Falls das so bleibt, werden wir weiteren Druck auf die Straße bringen. Auch den weiteren Weg skizziert Reuber: „Es kann sein, dass es zu einer vierten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern kommt, oder aber, dass es zu einer Schlichtung kommt. Als letztes Mittel für uns ist ein Erzwingungsstreik.“

Nächsten Donnerstag wird in Andernach demonstriert

Aufgerufen waren die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung sowie der Pflege und Gesundheit. Die Demonstrierenden setzten ein deutliches Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit und die Notwendigkeit von verbesserten Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen im öffentlichen Dienst. Symbolisch markierten der „Equal Pay Day“ (7. März) und der Weltfrauentag (8. März) den bundesweiten Streiktag. Dem Streikaufruf waren Beschäftigte des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz und des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein, des öffentlichen Dienstes aus dem Sozial- und Erziehungsdienst sowie Reinigungs- und Hauswirtschaftskräfte aus Weißenthurm, Andernach, Mayen und Bendorf. Für kommenden Donnerstag hat ver.di eine weitere Demonstration in Andernach angekündigt.