Oberbürgermeisterwahl: CDU-Kandidat Ernst Knopp im Interview

„Sicherheit, Digitalisierung, Wohnen – das sind meine Prioritäten“

Oberbürgermeisterwahl: CDU-Kandidat Ernst Knopp im Interview

WERBUNG - Die Oberbürgermeisterwahl in Koblenz rückt näher. CDU-Kandidat Ernst Knopp will mit klaren Schwerpunkten überzeugen: Sicherheit, Digitalisierung und Wohnen. Im ausführlichen Gespräch mit Merkurist Koblenz erklärt er, warum Koblenz mehr Durchsetzungskraft braucht, wie er die Innenstadt beleben will und weshalb sein Slogan „Ernst nehmen. Knopp wählen.“ mehr als nur ein Wortspiel ist.

Herr Knopp, stellen Sie sich bitte unseren Leserinnen und Lesern vor.

Knopp: Ich bin 56 Jahre alt, verheiratet, habe drei erwachsene Kinder und bin inzwischen zweifacher Großvater. Beruflich arbeite ich seit 19 Jahren als Solution Consultant in der IT-Branche.

Wie sind Sie in die Kommunalpolitik gekommen?

Knopp: Vor rund 15 Jahren habe ich in Wallersheim im CDU-Ortsverband angefangen, war dort auch Vorsitzender. 2014 wurde ich in den Stadtrat gewählt. Seitdem habe ich in vielen Ausschüssen mitgearbeitet, sitze im Haupt- und Finanzausschuss, bin in verschiedenen Gremien wie der EVM oder dem Gemeinschaftsklinikum aktiv und stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender.

Was sind Ihre zentralen Themen für den Wahlkampf?

Knopp: Erstens Sicherheit. Das ist das wichtigste Thema der Bürgerinnen und Bürger. Es geht um Vermüllung, Vandalismus, Graffiti, aber auch um Kriminalität im öffentlichen Raum. Wir haben kein Gesetzesproblem, wir haben ein Vollzugsproblem. Regeln müssen auch durchgesetzt werden – das erwarte ich von unserer Verwaltung und der Polizei.

Ihr zweiter Schwerpunkt?

Knopp: Digitalisierung. Ich habe 2019 die Arbeitsgruppe „Digitalisierung/Smart City“ angestoßen, daraus ist ein IT-Beirat geworden. Wir haben in Koblenz so viele kluge Köpfe – Hochschulen, Vereine, Unternehmen. Dieses Wissen müssen wir bündeln. Es geht nicht nur um Verwaltungsvorgänge online, sondern auch um alltägliche Dinge: Parken per App, Sensoren an Glascontainern, digitale Zwillinge für Stadtplanung.

Was wollen Sie beim Thema Wohnen und Bauen anstoßen?

Knopp: Bauen, bauen, bauen. Wir müssen Verfahren beschleunigen und einfacher machen. Die Stadt hat letztes Jahr fast keine Wohnungen neu geschaffen. Standards und Genehmigungen treiben die Kosten hoch. Projekte wie an der Arzheimer Schanze dürfen nicht jahrelang blockiert sein. Die Menschen brauchen bezahlbaren Wohnraum, und dafür müssen wir Tempo machen.

Wie lässt sich die Innenstadt wiederbeleben?

Knopp: Wir brauchen eine Entwicklungstaskforce mit Architekten, Händlern, Immobilienleuten, die marktorientierte Lösungen erarbeitet. Leerstände sollten wir, wo sinnvoll, in Wohnraum umwandeln. Mehr Menschen in der Innenstadt heißt mehr Leben. Wir müssen aus Entscheidungen wie der Sperrung der Schlossstraße lernen: Handel, Gastronomie, Anwohner – alle müssen früh einbezogen werden.

Koblenz steht finanziell unter Druck. Wo setzen Sie an?

Knopp: Wir haben die höchsten Realsteuer-Einnahmen pro Kopf im Land und trotzdem wurden die Steuern erhöht. Das halte ich für falsch. Grundsätzlich gilt Gebührenvorrang. Wir verzichten auf Millionen bei Gebühren und erhöhen stattdessen die Steuern – das ist nicht nachvollziehbar. Wenn Personal fehlt, können wir Leistungen auch extern einkaufen.

Und wie steht es um die Gesundheitsversorgung?

Knopp: Wir müssen Hausärzte und Fachkräfte in die Stadt holen. Dafür können wir ein kommunales MVZ fördern, günstige Praxisräume anbieten und für junge Ärzte Wohnungen bereitstellen. Für Erzieherinnen und Erzieher müssen wir Kitaplätze sichern. Nur so halten wir die Leute in Koblenz.

Viele Punkte hängen an Fachkräften. Wie wollen Sie sie gewinnen?

Knopp: Mit einem Gesamtpaket: bezahlbarer Wohnraum, sichere Kitaplätze, attraktive Arbeitsbedingungen. Dazu gehören auch gezielte Anreize für systemrelevante Berufe.

Welche Rolle spielen Medien im Wahlkampf?

Knopp: Für den Wahlkampf nutze ich verstärkt die neuen Medien – Social Media, Online-Formate. Aber die klassischen Zeitungen bleiben wichtig, gerade für ältere Stammwähler. Wichtig ist mir eine sachliche, faire Berichterstattung. Kritik gehört dazu, und ich nehme das sportlich: Solange mein Name richtig geschrieben ist, passt es.

Ihr Slogan lautet „Ernst nehmen. Knopp wählen.“ Wie ist er entstanden?

Knopp: Das war eine Idee zusammen mit meiner Agentur. Der frühere Vorschlag „ernsthaft Knopp wählen“ hat zu viel Zweifel transportiert. „Ernst nehmen“ ist klarer und bringt meine Botschaft auf den Punkt.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen bei der Wahl ein?

Knopp: Jeden Tag besser. Ich bekomme viel Zuspruch, weil die Menschen spüren, dass Koblenz bei Digitalisierung, Wohnen und Verwaltung mehr Durchsetzungskraft braucht. Ich will, dass unsere Stadt da sichtbar zulegt.

Vielen Dank!