Seit 2015 breitet sich der aus Asien stammende Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), umgangssprachlich als Salamanderpest bezeichnet, in Deutschland aus und bedroht insbesondere die Feuersalamanderpopulationen im Raum Koblenz. Die Infektion verläuft bei Feuersalamandern nahezu immer tödlich und hat in betroffenen Regionen bereits zu massenhaften Sterbefällen sowie dem Verschwinden ganzer Lokalpopulationen geführt.
Die waldreichen Mittelgebirgslagen in Rheinland-Pfalz, in denen Feuersalamander und auch Kammmolche beheimatet sind, stehen nun vor erheblichen Herausforderungen. Zwar sind Kammmolche nur in geringerem Ausmaß betroffen, doch auch ihre Zukunft könnte durch den rasch fortschreitenden Befall gefährdet sein. Der Erreger breitet sich in alarmierender Geschwindigkeit aus und beeinträchtigt das regionale Ökosystem nachhaltig.
Zum Schutz der betroffenen Lurche werden Bürger im Raum Koblenz dazu aufgerufen, aktiv zu werden. Beim nächsten Spaziergang sollten Hinweise wie kleine, runde Hautveränderungen oder blutige Stellen an toten Feuersalamandern und Kammmolchen beachtet werden. Auffällige Funde – idealerweise mit Foto – können über die Citizen-Science-Plattform ArtenFinder oder über die Homepage der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gemeldet werden.
Wichtig ist, dass Bsal nicht auf den Menschen übertragbar ist, sodass das Engagement der Bevölkerung ausschließlich dem Naturschutz zugutekommt. Bereits frühere Meldungen führten in Gerolstein zur Entdeckung eines neuen Infektionsgebietes. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Naturschutzorganisationen und Bürgern ist entscheidend, um die Ausbreitung der Salamanderpest in Deutschland einzudämmen.