Es ist eine bittere Bilanz des Schulverwaltungsamtes: Nach einer Umfrage unter den Koblenzer Bildungseinrichtungen ist das hartnäckige Blaumachen von Schülern weit verbreitet. Die Behörde verhängte im vergangenen Jahr 71 Bußgeldbescheide wegen Abwesenheiten vom Unterricht.
Am häufigsten betroffen waren Berufsschulen. 15 Schüler und 14 Schülerinnen wurden wegen Dauer-Schulschwänzens mit Bußgeldern belegt. Bei den Realschulen waren es zehn Schüler und zwölf Schülerinnen. In den Gymnasien waren ein Schüler und sieben Schülerinnen betroffen und auf Förderschulen sechs männliche und drei weibliche Schüler. Und selbst bei den Grundschülern musste das Schulamt eingreifen. In dieser Schulart wurden drei Bußgelder gegen Eltern verhängt, weil Schüler häufig dem Unterricht ferngeblieben waren.
Bußgelder nur letztes Mittel
Dabei sind die Bußgelder nur der letzte Schritt. Grundsätzlich müssen die Schulen selbst gegen die Schulschwänzer vorgehen. Erst wenn sie nicht weiterkommen, schalten sie die Schulsozialarbeit oder das Ordnungsamt ein. Erst danach steht ein mögliches Bußgeld im Raum.
Als häufigste Gründe für das Blaumachen werden von den Eltern eine Krankheit der Kinder oder Mobbing genannt. Die Stadt prüft nun die Einrichtung einer Steuerungsgruppe, die sich des zunehmenden Problems widmen soll.
Das Schulamt hatte die Blaumacher-Daten bei den Schulen abgefragt, weil die CDU-Fraktion im Stadtrat sich danach erkundigt hatte, wie groß das Phänomen in Koblenz ist.