Zum Jahreswechsel nimmt in Koblenz eine neue Behörde ihre Arbeit auf: das Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (LfBK). Es soll künftig eine zentrale Rolle beim Bevölkerungsschutz in Rheinland-Pfalz spielen. „Das neue Landesamt vereint Expertise und moderne Technik unter einem Dach. Es ist unsere Antwort auf die gestiegenen Herausforderungen durch den Klimawandel und wachsende Bedrohungslagen", sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Montag.
Lagezentrum arbeitet rund um die Uhr
Kernstück des neuen Landesamtes ist das Lagezentrum Bevölkerungsschutz. „Hier laufen alle Fäden zusammen: Von der Lagebeobachtung über die Auswertung bis hin zur Weitergabe entscheidungsrelevanter Informationen", so Ebling. Das Lagezentrum sei direkt an die zentrale Kommunikationsinfrastruktur des Landes angebunden. Mit seinem 24/7-Betrieb werde es künftig eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung von Großschadenslagen und Katastrophen einnehmen.
Das neue Landesamt übernimmt die Aufgaben des bisher zuständigen Referates der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA). Ergänzt wird es durch drei neue Regionalstellen, die den Kontakt zu den Kommunen intensivieren sollen.
Bis 2030 soll Mitarbeiterzahl auf 300 steigen
Erster Präsident des neuen Landesamtes wird René Schubert, der bereits den Aufbau der neuen Behörde als stellvertretender Projektleiter mit begleitet hat. Aktuell arbeiten rund 170 Mitarbeiter in dem Landesamt, bis 2030 soll ihre Zahl auf 300 steigen. Allein im Doppelhaushalt 2023/24 will das Land fast 14 Millionen Euro für die Ausweitung der Leistungsfähigkeit des neuen Landesamtes bereitstellen. Hinzu kommen Investitionen in landeseigene Einheiten im Katastrophenschutz.
Mit der Gründung des Landesamtes sende die Landesregierung „ein starkes Signal für die Sicherheit der Menschen in unserem Land", betonte Innenminister Ebling. Gleichzeitig stärke man damit auch die kommunalen Katastrophenschützer, die weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Sie stellten das Rückgrat des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz dar.