Nach mehreren Zähltagen steht das Ergebnis der jährlichen Inventur im Zoo Neuwied fest: Zum Jahresstart 2025 lebten dort 2033 Tiere aus 185 verschiedenen Arten. Das teilte die stellvertretende Zoodirektorin Jasmin Kuckenberg am Dienstag mit.
Die Zahlen würden einerseits für die Behörden erhoben. „Zum anderen ist es auch für uns selbst immer interessant zu sehen, wie sich der Bestand im Laufe des Jahres entwickelt hat", erklärt die Biologin. Zwar führe der Zoo das ganze Jahr über Buch über Zu- und Abgänge sowie Geburten und Todesfälle. „Aber wie sich diese Einzelereignisse in der Summe auswirken, sieht man erst dann."
Weniger Kängurus, mehr Barsche
So habe man beispielsweise den Bestand der Grauen Riesenkängurus, für die der Neuwieder Zoo bekannt sei, im Jahr 2023 stark reduziert. Der Grund: Die Gruppe war immer weiter gewachsen. Anfang 2024 lebten daher nur noch 33 Tiere im Zoo, inzwischen sind es schon wieder 42. „Das zeigt uns, dass unsere Entscheidung richtig war und sich die Größe der Herde von allein in kurzer Zeit wieder aufbaut", so Kuckenberg.
Gewachsen ist auch der Bestand der Blauaugenbuntbarsche, die seit 2023 im Becken der Brillenkaimane leben. Ihre Zahl stieg innerhalb eines Jahres von 11 auf 23. „Es gibt jedoch auch Entwicklungen in die entgegengesetzte Richtung", sagt die Zoodirektorin. So schrumpfte die Kolonie der Brillenblattnasen in der Fledermausgrotte von 180 auf 164 Tiere. Da es sich um eine reine Männergruppe handle, gebe es keinen Nachwuchs.
Neue Arten und Anlagen
Stark vergrößert hat sich hingegen der Bestand an Wellensittichen - allerdings nicht durch Nachzuchten, sondern weil neue Tiere aus anderen Zoos nach Neuwied kamen. Sie zogen gemeinsam in die neue begehbare Australienvoliere ein, die im Herbst eröffnet wurde.
Zu diesem Bauprojekt gehört auch eine neue Südamerika-Freianlage. Deren künftige Bewohner tauchen in der Inventur erstmals als neue Arten auf, darunter ein Capybara-Pärchen und ein männlicher Darwin-Nandu. Auch bei den Roten Pandas, den Mähnenwölfen und den derzeit wegen Bauarbeiten vorübergehend abwesenden Seehunden erhofft sich der Zoo im Laufe des Jahres Nachwuchs und damit einen Anstieg der Tierzahlen bis zur nächsten Inventur.