Koblenz: Pfaffendorfer Brücke wird nicht bis zur Buga 2029 fertig

Arbeiten verzögern sich deutlich

Koblenz: Pfaffendorfer Brücke wird nicht bis zur Buga 2029 fertig

Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz wird länger dauern als erwartet. Auch zu Beginn der Bundesgartenschau (Buga) 2029 im Mittelrheintal soll die Großbaustelle zwischen Schloss und Ehrenbreitstein noch nicht abgeschlossen sein.

Eigentlich sollte die neue Rhein-Querung in Koblenz Ende 2028 - also rechtzeitig zur Buga - fertiggestellt sein. Aber die Bauarbeiten liegen mittlerweile deutlich im Verzug. Es sei "mindestens eine Verschiebung um ein halbes Jahr" absehbar, heißt es in einer Vorlage des Tiefbauamtes für den Stadtrat. "Inwieweit in der ersten Hälfte von 2029 dann wieder eine Freigabe der Rheinanlagen im Bereich des derzeitigen Baufeldes möglich sein wird, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden." Das heißt im Klartext: Die Rheinanlagen werden für die Buga wahrscheinlich nicht voll nutzbar sein.

Bomben und extreme Wetterlagen verzögern Bauarbeiten

Als Ursachen für die Verzögerung nennen die Experten des Tiefbauamtes strengere Vorgaben der Bundesanstalt für Wasserbau für die sogenannten Schiffsabweiser im Rhein. Zudem seien im Fluss bei Untersuchungen 37 mögliche Fundstellen von Bombenresten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden, die von Tauchern untersucht werden mussten. Dabei waren auch zwei Weltkriegsbomben entdeckt und unschädlich gemacht worden.

Kosten noch unklar

Als ein großes Problem hätten sich außerdem die extremen Wetterlagen entwickelt. Wegen des hohen Rheinwasserstandes hätten die Bauarbeiten im vergangenen Jahr im Rhein "überwiegend bei sehr hohen Wasserständen und starker Strömung" ausgeführt werden müssen. In diesem Jahr lägen die Probleme dagegen beim niedrigen Wasserstand. Der geplante Einbau von Stahlbauteilen habe deshalb verschoben werden müssen. Die Arbeiten hätten bereits Anfang Mai erfolgen sollen, mittlerweile sei das frühestens im Juni möglich. Zuvor müsse dafür ein begrenzter Bereich des Flussbettes zusätzlich ausgebaggert werden.

Noch offen ist, wie sich die Verzögerungen finanziell auswirken. Erst für den Haushalt 2026 könnten die Kosten geschätzt werden, weil "erst dann belastbare Zahlen hinsichtlich der Entwicklung der Gesamtkosten vorliegen", schreibt das Tiefbauamt.