Tausende Auto- und Tuningfans haben sich am sogenannten Car-Friday wieder am Nürburgring getroffen. Das Treffen habe „friedlichen Volksfestcharakter" gehabt, sagte Alexander Gerhard, Sprecher des Nürburgrings.
Allerdings: Auf ihrem Weg zur Rennstrecke in der Eifel über die A61 hat die Polizei am Karfreitag zwischen 6 und 14 Uhr in der Pfalz eine Großkontrolle durchgeführt. Beamtinnen und Beamte der Polizeidirektionen Landau, Ludwigshafen und Neustadt/Weinstraße nahmen den Verkehr in Fahrtrichtung Norden besonders unter die Lupe.
Hierzu wurde die Hauptfahrbahn der A61 in Fahrtrichtung Koblenz zwischen den Autobahnkreuzen Frankenthal und Ludwigshafen vollgesperrt und der Verkehr durch eine Kontrollstelle über den Parkplatz „Auf den Hahnen" geleitet. Unterstützt wurden die Einsatzmaßnahmen durch Logistikkräfte des THW, welche die erforderliche Infrastruktur für die Kontrollstelle errichteten und die polizeilichen Kontrollmaßnahmen mit mobilen Hebebühnen unterstützten. Das teilte die Polizei in einer Pressemeldung mit.
Mobile Geschwindigkeitsmessungen
Durch eine bei dem Einsatz aufgestellte mobile Geschwindigkeitsmessanlage wurden innerhalb von acht Stunden rund 1100 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Gegen die Fahrzeugführer wurden entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Diese Zahlen würden die Notwendigkeit der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit unterstreichen, heißt es seitens der Kontrolleure.
Bei den Kontrollen überprüften die Kräfte insgesamt 139 Fahrzeuge und 274 Personen. Dabei wurden vier Straftaten festgestellt, darunter zwei Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie zwei Verfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. In 37 Fällen mussten gegen die Fahrzeugführer Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden. Ein Großteil der Verfahren betrifft Verstöße wegen Erlöschens der Betriebserlaubnis. Fünf Fahrzeugführern wurde vor Ort die Weiterfahrt untersagt, zwei Fahrzeuge wurde „hoheitlich“ abgeschleppt.
Getunte Autos oft illegal technisch verändert
Traditionell ist das so genannte Car-Friday-Treffen deutschlandweit der Start für die Tuning Szene in die Saison. Er ist aber auch zum Sinnbild für Raser, Tuner und Poser geworden, die an diesem Tag mit ihren tiefergelegten und leistungsverstärkten Fahrzeugen versammelt über die Straßen röhren und ihre hochgetunten PS-Zahlen messen. Getunte Fahrzeuge sind häufig auch illegal technisch verändert, insbesondere durch Änderungen an Fahrwerks- und Karosserieteilen, lichttechnischen Einrichtungen, der Antriebstechnik und Abgasanlage. Die Vornahme solcher Veränderungen wird allgemein als „Tuning" bezeichnet.
Voraussetzung für den legalen Betrieb bzw. die Nutzung im öffentlichen Verkehrsraum ist das Vorliegen einer Genehmigung im Sinne der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), zumeist in Form einer allgemeinen Betriebserlaubnis oder nach Einzelabnahme durch eine technische Prüfstelle. Liegt eine solche Genehmigung nicht vor, ist von einer illegalen Veränderung auszugehen und eine Gefährdung der allgemeinen Verkehrssicherheit anzunehmen. Regelmäßig haben die Veränderungen das Erlöschen der Betriebserlaubnis zur Folge.