In Dortmund hat die Auslosung der 1. Runde des DFB-Pokals 2025/2026 dem Rheinlandpokalsieger FV Engers ein Hammerlos beschert. Den Grün-Weißen vom Engerser Wasserturm wurde kein Geringerer als der Tabellendritte der Fußball-Bundesligasaison 2024/2025 und Champions League-Teilnehmer der neuen Spielzeit, Eintracht Frankfurt, zugelost.
Das hat die Auslosung der 32 Erstrundenspiele im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ergeben. Mehrere Millionen Fernsehzuschauer verfolgten die Ziehung der Erstrundenpaarungen im „ZDF Sportstudio live“ am Sonntagnachmittag. Im Publikum in Dortmund saßen für den FV Engers der Kapitän der Mannschaft, Christian Meinert, der Ex-Trainer Sascha Watzlawik, der zum Saisonende 2024/2025 nach 13-jähriger Tätigkeit sein Amt beim FVE aufgegeben hat, und die Engerser Vereinsikone Heinz Keuler.
Als Glücksfee für die Engerser erwies sich der deutsche Topsprinter Owen Ansah, der als erster Deutscher die Schallmauer von zehn Sekunden über 100 Meter geknackt hat (9,99). Er zog als 21. der 32 Begegnungen der ersten Hauptrunde die Paarung FV Engers 07 gegen Eintracht Frankfurt.
Tolle Stimmung beim „Rudelgucken“
Anders als der junge Mann mit den schnellen Beinen dürften die Engerser das Pokallos mit einem anderen Getränk begossen haben. Schmunzelnd hatte Ansah erzählt, dass er auf seine 9,99 Sekunden-Fabelzeit mit den Teamkollegen mit einer Cola Zero angestoßen habe. Im Engerser Vereinsheim , wo die Verantwortlichen mit den Anhängern des Klubs die Auslosung bei einem „Rudelgucken“ verfolgten, dürfte es eher das ein oder anderen Pils gewesen sein, das in die Kehlen der Besucher floss.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Los. Frankfurt ist ein Verein mit einem großen Namen und viel Tradition, der sehr viele Fans mitbringen wird“, sagte Kapitän Meinert dem Merkurist unmittelbar nach der Auslosung.
Eine Kampfansage an die Frankfurter gab es von Engerser Seite erstmal nicht. Nicht ganz ernst gemeint auf einen Wunschgegner für die zweite Runde angesprochen, meinte er belustigt: „So weit haben wir jetzt noch nicht gedacht.“ Vor dem Antritt des Heimwegs nach Engers hatte der Mannschaftskapitän derweil zunächst etwas anderes im Sinn. In Bezug auf Owen Ansahs Getränkewahl lautete seine persönliche Vorbestellung beim Vereinswirt am Wasserturm: „Der Bursche soll gerne beim Cola Zero bleiben. Wir ziehen lieber ein paar Bierchen vor.“
Wann sind die Spiele der 1. Runde?
Die erste DFB-Pokal-Runde ist für 15. bis 18. August terminiert. Meister Bayern München und Titelverteidiger VfB Stuttgart steigen jedoch erst am 26. oder 27. August in den Wettbewerb ein. Beide Teams spielen am 16. August in Stuttgart um den Franz-Beckenbauer-Cup (ehemals Supercup). Das DFB-Pokal-Endspiel im Berliner Olympiastadion steigt am 23. Mai 2026.
Wo und wann das Spiel zwischen Engers und der Frankfurter Eintracht stattfinden wird, muss sich noch erweisen. Naheliegend ist, dass der Austragungsort erneut das Stadion Oberwerth in Koblenz ist. Dort hatte Engers 2022 in der 1. Runde vor 3558 Zuschauern mit 1:7 (0:2) gegen DSC Arminia Bielefeld aus der 2. Bundesliga verloren. Bei ihrer ersten Teilnahme am DFB-Pokal (2020) waren in der Corona-Zeit nur Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit möglich. Sein Heimrecht hatte der FV Engers damals an den Zweitligisten VfL Bochum abgetreten. Im Bochumer Ruhrstadion unterlag der Oberligist nach einer achtbaren Leistung mit 0:3 (0:1).
Erfolg im Endspiel gegen Rot-Weiss Koblenz ebnet Weg
Engers hat am 24. Mai 2025 zum dritten Mal nach 2020 und 2022 in seiner Vereinsgeschichte den Pokal des Fußballverbands Rheinland (FVR) gewonnen und sich damit erneut für den DFB-Pokal qualifiziert. Im Endspiel auf dem Koblenzer Oberwerth hatte Engers den Oberligakonkurrenten FC Rot-Weiss Koblenz vor 2359 Zuschauern mit 2:0 (0:0) besiegt.
Bei der Auslosung hatte es zwei Lostöpfe gegeben. Im „Amateur“-Topf befanden sich die Teams, die in der 2. Bundesliga die Plätze 15 bis 18 belegt hatten, die vier besten Teams der 3. Liga und die 24 Vertreter der Landesverbände – mit dem FV Engers 07 aus dem Rheinland. Den „Profi“-Topf bildeten die 18 Bundes- und die 14 bestplatzierten Zweitligisten.