Eine Institution in Winningen schließt ihre Türen: Nach 15 Jahren unter der Führung von Betreiber Bernd Knebel ist im Winninger Weinkeller bald Schluss. Wie Knebel auf Anfrage von Merkurist mitteilt, ist der letzte Öffnungstag der 29. November, passend zum Weihnachtsmarkt „Winningen im Lichterglanz“. Die Schließung erfolgt allerdings nicht freiwillig.
Der Grund für das Aus ist eine Entscheidung des neuen Eigentümers, der das Gebäude bereits 2017 gekauft hatte. Der Pachtvertrag sei 2020 zwar noch einmal um fünf Jahre verlängert, nun aber „definitiv nicht mehr verlängert“ worden, so Knebel. Die Gründe dafür seien für ihn „nicht nachvollziehbar“. Laut dem Betreiber möchte der Besitzer seine Ruhe haben. Eine Wiedereröffnung des Kellers sei nicht geplant.
Neuanfang mit Musikbar „ZUR KRUUN“
Über Jahre war der Weinkeller ein beliebter Treffpunkt, bekannt für seine Partys und Tribute-Band-Abende mit Rock-, Metal- und Covermusik. Trotz der Schließung wirft Bernd Knebel die Flinte nicht ins Korn. Bereits im Oktober 2024 hat er eine neue Location in Winningen eröffnet: die Musikbar und Pub „ZUR KRUUN“. Das neue Lokal beschreibt er als kleiner und gemütlicher.
Auf regelmäßige Live-Konzerte wie im Weinkeller müssen Gäste dort allerdings verzichten. „Da in diesem Gebäude auch Wohnungen sind, wäre es den Bewohnern nicht zuzumuten die Geräuschkulisse eines Live Konzerts jedes Wochenende auszuhalten“, erklärt Knebel. Unplugged-Konzerte oder Veranstaltungen im großen Außenbereich seien für die Zukunft aber denkbar.
Ab Dezember wird das gesamte Inventar des Winninger Weinkellers verkauft. Dazu gehören unter anderem Gläser, Kühlschränke, Tische, Stühle und sogar ein Boxautomat. Wer Interesse an einem Stück Erinnerung hat, kann sich per E-Mail an Bernd Knebel unter Info@Winninger-Weinkeller.de wenden.
Dankbarer Rückblick auf viele Highlights
Für Knebel waren die Highlights der vergangenen 15 Jahre vor allem die Begegnungen mit tollen Menschen, Bands und Veranstaltern. Besonders in Erinnerung bleiben ihm die Benefizkonzerte, etwa zur Unterstützung der Flutopfer an der Ahr oder zugunsten der Caritas und des örtlichen Kindergartens. Einen besonderen Dank richtet er auch an seine Frau, die er anfangs erst von der Idee überzeugen musste.
