Rheinland-Pfalz ist für die Bundeswehr ein bedeutendes Bundesland: Rund 14.000 Soldatinnen und Soldaten sowie etwa 9.000 zivile Beschäftigte arbeiten hier. Im Zuge der sogenannten Zeitenwende fließt nun zusätzlich viel Geld in die militärische Infrastruktur – auch in Koblenz.
Koblenz: Bundeswehrkrankenhaus wird umfassend modernisiert
In Koblenz befindet sich das größte Krankenhaus der Bundeswehr. Das Zentralkrankenhaus wird derzeit grundlegend modernisiert. Herzstück soll ein neues Multifunktionsgebäude werden, in dem künftig unter anderem die Intensivstation, die OP-Bereiche und die Notaufnahme untergebracht sind.
Für diesen Bauabschnitt sind 221 Millionen Euro für die Infrastruktur eingeplant, dazu kommen weitere 85 Millionen Euro für medizinisches Gerät. Insgesamt arbeiten in der Einrichtung rund 1.500 Beschäftigte in 24 Fachabteilungen und zehn Ambulanzen.
Büchel: Tarnkappenjets für die Eifel
Einer der größten Investitionsschwerpunkte liegt in der Eifel: Am Militärflughafen Büchel werden Umbauten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro vorgenommen, damit dort künftig 35 F-35A Tarnkappenjets stationiert werden können.
Die Flugzeuge dienen der nuklearen Teilhabe Deutschlands innerhalb der NATO. Die ersten Maschinen sollen 2027 in Deutschland eintreffen. Der Umbau des Standorts soll bis dahin abgeschlossen sein – aufgrund des Zeitdrucks sind weitere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen.
Auch Germersheim und Idar-Oberstein werden ausgebaut
In Germersheim werden rund 100 Millionen Euro in die Südpfalz-Kaserne investiert. Neben der Modernisierung der Unterkunftsgebäude geht es auch um neue Sanitätseinrichtungen, Küchen und zentrale Versorgungseinrichtungen. Teile der Baumaßnahmen laufen bereits, andere befinden sich in Planung.
Auch in der Artillerieschule Idar-Oberstein tut sich etwas. Dort sollen bis 2040 etwa 150 Millionen Euro investiert werden. Die Kaserne war seit den 1960er-Jahren kaum saniert worden. Neben dem regulären Ausbildungsbetrieb werden dort auch ukrainische Soldaten an modernen Waffensystemen geschult.
Standorte bleiben erhalten – Personalaufwuchs noch offen
Laut Bundeswehr-Landeskommando sollen künftig keine Standorte in Rheinland-Pfalz mehr aufgegeben oder geschlossen werden. Ob die Truppenstärke im Land erhöht wird, sei derzeit noch offen. Insgesamt ist die Bundeswehr mit rund 20 Standorten in Rheinland-Pfalz präsent. Koblenz spielt dabei eine besondere Rolle – nicht nur wegen des Zentralkrankenhauses, sondern auch als Sitz wichtiger Bundeswehrbehörden wie dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung.