Nach Urteil aus Koblenz: Stirbt der seltene Mosel-Falter jetzt aus?

Die Deutsche Umwelthilfe geht in die nächste Runde im Rechtsstreit um Pestizid-Spritzungen an der Mosel. Sie will den vom Aussterben bedrohten Apollofalter vor der Ausrottung bewahren.

Nach Urteil aus Koblenz: Stirbt der seltene Mosel-Falter jetzt aus?

Der juristische Streit um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus der Luft über den Weinbergen an der Mosel geht weiter. Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mitteilt, kämpft sie weiter für ein dauerhaftes Verbot der Spritzungen per Hubschrauber, um den seltenen Mosel-Apollofalter zu schützen.

Die Organisation legt daher Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz von Mitte Oktober ein. Das Gericht hatte eine Klage der DUH und anderer gegen die Sondergenehmigungen für die Spritzflüge abgewiesen. Nun soll der Fall vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz geklärt werden.

Winzer in Sorge, Falter vom Aussterben bedroht

Aus Sicht der Umweltschützer sind die Pestizidspritzungen für den dramatischen Rückgang des Apollofalters und anderer Insekten verantwortlich. Das juristische Vorgehen hatte zuvor für große Unruhe bei den Winzern gesorgt. Laut dem Bauern- und Winzerverband sehen sie durch ein mögliches Verbot den Weinbau, vor allem in den Steillagen, in großer Gefahr.

Der streng geschützte Mosel-Apollofalter kommt laut DUH weltweit nur noch im unteren Moseltal an wenigen offenen Felsformationen vor. In der kürzlich veröffentlichten Roten Liste der Tagfalter wird die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft. Die Umwelthilfe warnt, dass die Ausrottung des Falters unmittelbar bevorstehe, falls die Behörden in Rheinland-Pfalz seine letzten Lebensräume nicht endlich vor den Spritzungen schützen.