Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat im ersten Halbjahr 2024 erneut Verluste gemacht. Wie das Unternehmen mitteilte, beträgt der Konzernverlust 195 Millionen Euro.
Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, geht ZF-Finanzchef Michael Frick davon aus, dass der Konzern auch im Gesamtjahr einen Verlust realisieren wird. Die Höhe sei aber noch unklar. Damit würde das Stiftungsunternehmen im zweiten Jahr in Folge ins Minus rutschen. 2023 hatte der Verlust knapp über eine Milliarde Euro betragen.
Als Gründe für die roten Zahlen nannte Frick unter anderem die Kosten für die Restrukturierung und die Zinszahlungen für die hohen Schulden des Konzerns. Die Nettoverbindlichkeiten beliefen sich Ende Juni auf rund 10,5 Milliarden Euro.
ZF-Vorstandschef Holger Klein kündigte eine Beschleunigung und Intensivierung des Restrukturierungsprogramms an. Bis Ende 2028 will ZF bis zu 14.000 Stellen in Deutschland streichen – etwa jeder vierte Arbeitsplatz im Land. Konkrete Pläne zur Streichung weiterer Arbeitsplätze nannte Klein nicht. Welche Auswirkungen die Krise konkret auf den Standort Koblenz haben wird, ist derzeit noch unklar.
Umsatz und bereinigtes Ergebnis
Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 10,3 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Der Rückgang geht auf einen Einmaleffekt zurück: Der Bereich Achsmontage, der inzwischen in das Gemeinschaftsunternehmen ZF Foxconn ausgegliedert wurde, war im Vorjahreszeitraum noch Teil von ZF. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg von 780 auf 874 Millionen Euro.