Es ist ein Satz in der amtlichen Koblenzer Statistik, der aufhorchen lässt: „Seit 2014 wird der Bevölkerungszuwachs der Stadt Koblenz ausschließlich von den Einwohnern mit ausländischer Staatsangehörigkeit getragen." Heißt im Klartext: Ohne den Zustrom von Ausländern würde unsere Stadt langsam, aber sicher aussterben.
Hilfe, wir haben Koblenz geschrumpft... Die Zahlen im „Überblick über die demographische Entwicklung der Stadt Koblenz 2024" sprechen eine klare Sprache: Die Zahl der Einwohner mit deutscher Staatsbürgerschaft ist im vergangenen Jahr um 663 gesunken. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre lag der Bevölkerungsrückgang der deutschen Einwohner bei 570 pro Jahr. Koblenz hat seit 2015 also 5700 Einwohner mit deutschem Pass verloren.
Mehr als ein Drittel hat ausländische Wurzeln
Nur durch die ausländische Bevölkerung hat Koblenz seine Einwohnerzahl im vergangenen Jahr fast gehalten: Sie ging um „nur" 67 auf 115.030 zurück. Mehr als ein Drittel der Koblenzer (37,1 Prozent) haben inzwischen ausländische Wurzeln. Sie stammen aus 165 Herkunftsländern. Da viele inzwischen eingebürgert wurden, liegt der Anteil von Personen mit anderer Staatsbürgerschaft derzeit bei 18,1 Prozent. Er hat sich seit 1999 (8,4 Prozent) mehr als verdoppelt.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Für die heimische Wirtschaft sind die Ausländer mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2023 gab es 8956 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ausländer in Koblenz - fast doppelt so viele wie noch 2016 (4814). Viele betreiben Geschäfte - oder sind sogar Handwerksmeister. Die Handwerkskammer Koblenz hat gerade 678 Meisterbriefe an die neuen Meister des Jahrgangs 2024 vergeben. Darunter waren Handwerker aus 26 Nationen.
Kein Zweifel: Ohne Ausländer sähe es in Koblenz düster aus...