Syrische Fachkräfte haben sich in Rheinland-Pfalz zu einer unverzichtbaren Stütze des Arbeitsmarkts entwickelt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Juni 2024 mehr als 11.400 Syrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt – ein Anstieg von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders in Engpassberufen wie Kfz-Technik, Pflege und öffentlichem Nahverkehr leisten sie einen essenziellen Beitrag. Doch Diskussionen über eine mögliche Rückführung gut integrierter Geflüchteter sorgen für Unsicherheit.
Kritik an der Rückkehrdebatte kommt aus der Wirtschaft. „Es wäre fatal, engagierten Fachkräften das Signal zu geben, dass sie nicht bleiben können“, erklärte Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz. Auch Arbeitgeber äußern sich besorgt. Melanie Dietz von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen betonte, dass der Verlust von gut integrierten Mitarbeitern eine erhebliche Belastung für die Unternehmen darstellen würde.
Das Handwerk zeigt sich ebenfalls alarmiert. Im Bereich der Handwerkskammer Koblenz wurden in den letzten Jahren mehr als 1.000 junge Syrer ausgebildet, die dringend benötigte Fachkräfte in der Region sind.
Während die Bundesregierung betont, dass gut integrierte Syrer bleiben dürfen, äußern die Betroffenen selbst gemischte Gefühle. Viele hegen den Wunsch, irgendwann nach Syrien zurückzukehren, wie Umfragen zeigen. Die Debatte um Rückkehr und Integration bleibt ein sensibles Thema mit weitreichenden Folgen für den Arbeitsmarkt.