Im ungeklärten Mordfall Claudia Wilbert aus dem Jahr 1979 hat die Bonner Polizei einen anonymen Brief veröffentlicht. Die Ermittler erhoffen sich dadurch neue Hinweise aus der Bevölkerung.
Der Fall wurde im September 2024 in der Sendung "Aktenzeichen XY" vorgestellt. Dabei ging es auch um einen Brief, den ein anonymer Verfasser an die TV-Redaktion, das Bayrische Landeskriminalamt und die Bonner Polizei geschickt hatte.
Anonymer Schreiber will Täter kennen
Im Brief behauptet der Verfasser, dass ein naher Verwandter von ihm "Detailwissen zum Täter und zum Tathergang gehabt haben muss". Der mutmaßliche Täter soll demnach ein langjähriger Freund des Verwandten gewesen sein. Kurz vor seinem Tod habe der Verwandte dem anonymen Verfasser seine Mitwisserschaft gebeichtet.
Die anonyme Person kündigt im Brief an, dass sie den Namen des mutmaßlichen Täters kenne und auch ein Foto aus dem Jahr vor der Tat besitze. Sobald sie sicher sein könne, niemanden zu Unrecht zu beschuldigen, werde sie ihr Wissen "weiter offenbaren und vor allem konkretisieren". Danach meldete sich der anonyme Schreiber jedoch nie wieder bei der Polizei.
Das Schriftstück enthält detailreiche Angaben zum Tatort und zum Auto des mutmaßlichen Täters. So soll dieser auf der Beifahrerseite den Türöffner ausgebaut oder deaktiviert haben. Das und die Wahl des Tatorts - ein abgelegener Waldparkplatz - lasse auf eine geplante Tat schließen, so der anonyme Schreiber.
Claudia Wilbert stieg zu Unbekanntem ins Auto
Die Leiche der 17-jährigen Claudia Wilbert war am 30. März 1979 an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel-Scheuren gefunden worden. Zuletzt war das Opfer am Abend des 28.03.1979 um 22:10 Uhr am Stadtpark in Rheinbach gesehen worden. Zeugen hatten beobachtet, wie sie zu einem bislang unbekannten jungen Mann in einen hellfarbenen PKW gestiegen war. Der Verdächtige soll zwischen 20 und 30 Jahre alt und etwa 1,75 Meter groß gewesen sein. Das Fahrzeug - vermutlich ein Renault - sei mit Euskirchener Kennzeichen unterwegs gewesen.
Die Bonner Ermittler bitten um Hinweise zu dem Inhalt des Briefes oder seinem Verfasser unter der Telefonnummer 0228/150 oder per E-Mail an kk11.Bonn@polizei.nrw.de.